Donnerstag, 28. Februar 2013

Votivmesse vor der Wahl eines Papstes


Opfernd wenden wir uns mit der ganzen hl. Kirche an Gott, der allein sich nach einem Papst „nach seinem Herzen“ erwecken kann, einen Hohenpriester, der in Wahrheit ein Abbild des Hohenpriesters Christus ist (Epistel, Grad.) Er ist Christi Stellvertreter, voll des  Heiligen Geistes, voll der Liebe zu Christus (Evang.) und voll der Wahrheit (Offert.), bekleidet mit dem Gewande der Heiligkeit (Comm.), fähig über die Seelen der Gläubigen den Duft himmlischer Esiheit auszuströmen (Postcommunio).

Introitus (1 Reg. 2, 35)


Einen treuen Priester will Ich mir erwecken, der nach Meinem Herzen und nach Meinem Sinne handeln wird; Ich werde ihm ein festes Haus erbauen, und  er wird wandeln vor Meinem Gesalbten alle Tage. (Ps.131,1) Gedenke, Herr, des Davids und aller seiner Frömmigkeit. Ehre sei…

Oratio


In tiefer Demut flehen wir Dich an, o Herr: Deine unermessliche Vaterliebe wolle der hochheiligen römischen Kirche einen Hohenpriester gewähren, der ob seines väterlichen Eifers für uns Dir stets wohlgefalle, bei Deinem Volke aber wegen seiner segensvollen Regierung immer hoch in Ehren stehe zum Ruhme Deines Namens. Durch unsern Herr.

Epistel


(Hebr. 4,16; 5,17) Brüder! Lasst uns vertrauensvoll hinzuzutreten zum Throne der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden als Hilfe zur rechten Zeit. Jeder Hohepriester, der aus den Menschen genommen ist, wird für die Menschen bestellt in ihren Angelegenheiten bei Gott, damit er Gaben und Opfer für die Sünden darbringe. Er muss Mitleid haben können mit den Unwissenden und Irrenden, da er ja auch selber mit Schwachheit behaftet ist. Deshalb muss er, wie für die Sünden des Volkes, so auch für seine eigenen Opfer darbringen. Aber niemand nimmt sich selbst diese Ehre, sondern nur wer von Gott berufen ist wie Aaron. So hat auch Christus Sich nicht selbst mit der hohenpriesterlichen Würde geschmückt, sondern Der zu Ihm sprach [Ps. 2,7]: „Mein Sohn bist Du, heute habe Ich Dich gezeugt.“ Und an einer ändern Stelle [Ps. 109,4] spricht Er: „Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung des Melchisedech.“ Christus hat in den Tagen Seines Fleisches mit lautem Rufen und unter Tränen Gebete und Bitten Dem vorgetragen, der Ihn vom Tode erretten konnte. Und so ward Er erhört um Seiner Ehrfurcht willen.

Graduale


Er, der erhabene Hohepriester unter seinen Brüdern, über dessen Haupt das Salböl gegossen ward, dessen Hände für das Priestertum geweiht sind, der bekleidet wurde mit den heiligen Gewändern: er musste in allem seinen Brüdern gleich werden.

(Hebr. 2, 17) Damit er ein barmherziger und treuer Hoherpriester bei Gott werde, um die Missetaten des Volkes zu sühnen.

Tractus


Erhebe Dich, o Herr! Auf! Deiner Ruhestätte entgegen, Du und Deine heilige Bundeslade. Gerechtigkeit sei Deiner Priester Kleid, und jubeln mögen Deine Heiligen. Um Deines Knechtes David willen weis nicht zurück, den Du gesalbt.

Offertorium


Sie sollen sich nicht beteiligen am heiligen Dienste, bis ein Hoherpriester ersteht im Schmuck der Erleuchtung und Wahrheit.

Secreta


Herr, Deine überströmende Vaterliebe gewähre uns die Freude, dass auf Grund der heiligen Gaben, die wir Dir in Ehrfurcht darbringen, die oberste Regierung der heiligen Mutter, der Kirche, von einem Hohenpriester übernommen werde, der Deiner Majestät genehm ist.

Communio


Mit dem heiligen Gewande sei bekleidet, wer zum Hohenpriester bestellt ward; und so trete er ein in das Zelt des Bundes, um Dienst zu tun im Heiligtum.

Postcommunio


Nachdem uns das Sakrament Deines kostbaren Leibes und Blutes, o Herr, gestärkt hat, möge uns die wunderbare Huld Deiner Majestät dadurch erfreuen, dass Du uns eine Hohenpriester schenktest, der Dein Volk in der Tugend unterweise und die Selen der Gläubigen mit dem Duft himmlischer Weisheit erfülle: der Du lebst…
 
 
(Entnommen aus Das vollständige römischen Messbuch - Schott, Ausgabe 1962 für FSSP)

Samstag, 16. Februar 2013

Die Weihe Ecuadors an das heiligste Herz Jesu

Eine Initiative des Märtyrer-Präsidenten Gabriel Garcia Moreno


Gabriel Gregorio García Moreno (* 24. Dezember 1821 in Guayaquil; † 6. August 1875 in Quito) war zweimal Präsident seines Landes: von 1859 bis 1865 und von 1869 bis 1875, als er bei einem grausamen Überfall ermordet wurde.
Während seiner zweiten Amtszeit hatte Garcia Moreno schon lange den Wunsch gehegt, nach dem Beispiele Tyrols auch die Republik Ecuador dem heiligsten Herzen Jesu zu weihen. Als daher im Jahre 1873 die Bischöfe des Landes auf einem Provinzialkonzil beschlossen, diese Weihe ihrer Diözesen zu vollziehen, wollte Moreno, dass dieser Akt nicht bloß einen kirchlichen, sondern einen offiziell staatlichen Charakter annehme. Deshalb beantragte er beim Kongress, das der gesetzgebende Körper mit dem Präsidenten der Republik an der Spitze diese Weihe der Nation auch im Namen des Staates vollziehe. Moreno befürwortete auch eine durchgreifende Vorbereitung des Volkes auf diesen Tag, und auf sein Betreiben wurden in allen Kirchen Volksmissionen abgehalten. Am 25. März 1874, am Feste Mariä Verkündigung, vollzog während des feierlichen Hochamtes zuerst der Erzbischof von Quito im Namen der Kirche und dann Moreno im Namen des Staates, an den Stufen des Altares kniend mit lauter, weithin vernehmbarer Stimme die Weihe des Ecuadorianischen Landes an das heiligste Herz Jesu mit folgenden Worten:

Herr, dies ist Dein geliebtes Volk.
Immer, o mein Jesus, wird es Dich als seinen Gott erkennen.
Niemals werden seine Augen sich auf einen anderen Stern richten, als auf diesen Stern der Liebe und der Barmherzigkeit, der in der Mitte Deiner Brust glänzt, das Heiligtum der Gottheit, die Arche Deines Herzens.
Siehe, o unser Gott: mächtige Völker und Nationen durchbohren den süßen Schoß Deiner Barmherzigkeit mit spitzen Pfeilen. Unsere Feinde schmähen unseren Glauben und spotten unserer Hoffnung, weil wir sie in Dich gelegt haben. Dabei trösten dieses Dir ergebene Volk, sein Präsident, seine Gesetzgeber, seine Bischöfe Deinen Stellvertreter auf Erden, trocknen die Tränen Deiner Kirche, und verwirren die Gottlosigkeit und die Apostasie der Welt, weil sie sich beeilen, im Meer Deiner Liebe und Güte sich zu verlieren, das Dein sanftes Herz ihnen aufdeckt.
Sei also, o unser Gott, sei Dein Herz der brennende Leuchtturm unseres Glaubens, es sei der sichere Anker unserer Hoffnung, das Wahrzeichen auf unsere Fahnen, der undurchdringbare Schild unserer Schwachheit, die Morgenröte eines unerschütterlichen Friedens, das starke Band einer heiligen Eintracht, die Wolke, die unsere Felder fruchtbar macht, die Sonne, die unsere Horizonte erhellt, schließlich die überreiche Quelle des Fortschritts und der Fülle, derer wir bedürfen, damit wir Kirchen und Altäre errichten, wo seine heilige und herrliche Pracht in ewiger und friedvoller Herrlichkeit erstrahle.
Wir weihen und geben uns also bedingungslos Deinem göttlichen Herzen, und bitten Dich:
Vermehre ohne Ende die Jahre unseres religiösen Friedens; verbanne Gottlosigkeit und Korruption, Unglück und Elend aus unserem Vaterland.
Möge Dein Glaube unsere Gesetze bestimmen, Deine Gerechtigkeit unsere Gerichte regieren,
Deine Milde und Stärke unsere Führer stützen und leiten; Deine Weisheit, Heiligkeit und Eifer unsere Priester zur Vollkommenheit führen; Deine Gnade bekehre alle Söhne Ecuadors und Deine Herrlichkeit kröne sie in der Ewigkeit: Auf dass alle Völker und Nationen der Erde, mit heiligem Neid das wahre Glück und das Aufblühen unseres Volkes betrachtend,  ihrerseits Zuflucht nehmen zu Deinem liebenden Herzen und in Ihm den ruhigen Schlaf des Friedens schlafen, den diese reine Quelle und vollkommene Symbol der Liebe und Güte der Welt schenkt. Amen.

Zur Erinnerung an die Weihezeremonie des Landes wurde 1892 in Quito eine Basilika zu Ehren des Heiligsten Herzen Jesu errichtet, mit der Bezeichnung „Basílica del Voto Nacional“ (des nationalen Gelübdes). García Morenos sterbliche Überreste befinden sich seit 1990 in der neuen Krypta. Sein Herz befindet sich in der Herz-Jesu-Kapelle der Basilika.

Basilica del Voto Nacional - Quito
 
Benutzte Quellen:
Adolf von Berlichingen: Gabriel Garcia Moreno, Präsident der Republik Ecuador, Ein Leben im Dienst des Königtums Jesu Christi, Erstauflage 1884, Neuauflage, Dettelbach, Sanctus Verlag, 2007
Wikipedia: Gabriel Garcia Moreno (Text. Bild der Basilika: Maros Mraz)
Weihetext: freie Übersetzung aus dem Spanischen von BH