Dienstag, 30. Januar 2018

Das Ende des Frühstücks



Das Ende des Frühstücks, 
1879 - Auguste Renoir

Das Frühstück im Freien, in einem blühenden Garten, ist beendet. Auf dem mit einer weißen Decke gedeckten Tisch stehen nur noch die Kaffeetassen und die Karraffen. Es ist der Moment  für ein Glas Likör, das eine der Damen in der Hand hält. Die Details der charmanten Garderobe ziehen den Blick auf sich an.
Die Frau des Malers, die Renoir gerne in seine Gemälde einfügte, ist die junge Dame in Schwarz, mit einer großen Seidenschleife am Hals.
Das Vergnügen einer eleganten Mahlzeit und einer guten Freundschaft spiegelt sich in den Gesichtern wider. Das Bild, das so angenehm zu betrachten ist, strahlt eine "douceur de vivre", ein Gefühl des Glücks und der Harmonie aus.



Aus dem Kalender „365 Tage mit Maria“ der Aktion Deutschland braucht Mariens Hilfe, DVCK e.V. Frankfurt, September 2007.

Bischof Antônio Marto vergleicht die Botschaft von Fatima mit biblischen Prophezeiungen

 
Bischof von Leiria-Fátima, Dom António Marto. Foto: Santuário de Fátima

Der Prälat glaubt, dass die Erscheinungen von Fatima zu einem bestimmten Zeitpunkt geschehen sind, aber ihr Reichtum erstreckt sich weiter bis in unsere Zeit hinein.

S. Exz. António Marto, Bischof von Leiria-Fatima, machte im Rahmen des 24. Internationalen Mariologischen Kongresses (2016), eine Betrachtung unter dem Titel „Die Botschaft von Fatima: Aktualität und Auswirkungen“, in der er sagte, 

„Fatima sei ein Phänomen, das enthüllt und sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt hat und zu einem Bezugspunkt und unverzichtbarer Ausbreitung für die Geschichte der Kirche und der Menschheit“ geworden sei.

„Dieses Ereignis wurde von einem starken Appell begleitet, sich nicht mit der Banalität und Unvermeidlichkeit des Bösen abzufinden: Mit der Umkehr des Herzens zu Gott durch Gebet und Sühne für Sünden der Menschen ist es möglich, das Böse zu überwinden“, erklärte der Prälat.

Der Bischof von Leiria-Fatima sagte auch, dass das Fatima-Phänomen „das gesamte zwanzigste Jahrhundert einschließt“, das „wahrscheinlich das grausamste und blutigste Jahrhundert in der Geschichte der Menschheit gewesen ist.“

„In dieser tragischen Situation erschien die Jungfrau Maria in Fatima mit einer Botschaft des Friedens, und einem Lichtstrahl der Hoffnung für die Kirche und für die Welt.“
Bischof António Marto erklärte, dass‚ „die Bedeutung der Botschaft von Fatima heute noch genau so gültig ist, wie die biblischen Prophezeiungen, die in einem spezifischen Moment der Geschichte geschrieben wurden, dessen Reichtum aber nicht nur diesem Augenblick gehörte, aber weiterhin offen für Gottes Zukunft und für die Freiheit der Menschen blieb.“

„So hat auch Fatima eine dauerhafte Bedeutung: Es ist ein Symbol, dass wirklich die Gefahren und Risiken des zwanzigsten Jahrhunderts zusammenfasst und widerspiegelt und erfleht zur Rettung aus diesen Gefahren. In dieser Hinsicht bilden die charakteristischen Fatima-Andachten ein theologisches und geistiges Bild, die sich durch ein logisches und einzigartiges Band verbinden.

Der Bischof von Leiria-Fatima, brachte diese Überlegungen in einen Vortrag im Rahmen des 24. Internationalen Mariologischen Kongress, der in dieser Woche im Heiligtum von Fatima stattfand.

Quelle: Newsletter Santuário de Fátima, 2016/38 - 10. September 2016


Sonntag, 28. Januar 2018

Mädchenschule in der Bretagne

Mädchenschule in der Bretagne, 1882
Jecan-Baptiste Jules Trayer
Aquarell auf Papier, Privatsammlung - Foto: commons.wlkimedia.fr

Dieses Aquarell von Jules Trayer ist von großer Lebendigkeit. Das Licht und die Landluft dringen durch das große offene Fenster herein. Im Hintergrund schmücken Karten die Wand; rechts sehen wir ein Kreuz; im Vordergrund erhebt sich der Kirchenstuhl auf drei Stufen.
In der Mitte der Klasse neigt sich die Lehrerin zu einer Schülerin, um ihr das Eintragen der Buchstaben ins Heft zu zeigen. Die Ergebenheit jener, die über das Wissen verfügt, die lehrt, die auf jene Rücksicht nimmt, die lernen, verdient Bewunderung und Respekt. Der Maler unterstreicht übrigens in fröhlicher Art diesen mütterlichen Übereifer, indem er eine Henne und ihre Küken darstellt, die um einen Pausenkorb herum Nahrung suchen.
Von den Kindern, die wie junge Frauen gekleidet sind, mit ihren Hauben, ihren Schürzen und ihren Pantoffeln, hat jedes Einzelne bereits seine eigene Persönlichkeit. Eine Kleine schläft friedlich, den Kopf auf ihre Hände gelegt; eine andere hebt ein Tuch vom Boden auf; hinten wird ein bisschen getratscht ... Durch diesen Unterricht werden sie zu starken, ausgeglichenen Menschen, die in der Lage sind, den Schwierigkeiten des Lebens zu trotzen.

(Aus dem Kalender „366 Tage mit Maria“

von der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“, März 2015)

Freitag, 26. Januar 2018

Die Kirche Saint-Philippe-du-Roule

Die Kirche Saint-Philippe-du-Roule, 1870
Jean Beraud
Metropolitan Museum of Art, New York City / Foto: commons.wikimedia.org

In der Kirche Saint-Philippe-du­ Roule, Rue du Faubourg-Saint-Honoré, Paris, ist die Messe zu Ende. Die Fahrbahn ist noch nicht gepflastert, um die Fahrt mit Pferdekutschen zu erleichtern. Der Himmel ist grau und in diesem Wintermonat hält man sich nicht gerne lange auf der Straße auf.
Im Vordergrund ein kleines Mädchen, das in einen kuscheligen Mantel gehüllt, seine Mutter an der Hand hält. Beide wollen gerade die Straße überqueren. Etwas weiter hinten, in Hellblau, ein Dienstmädchen. Daneben ein Mann, der seinen Hut zieht, um eine Bekannte zu begrüßen.
Da und dort sehen wir den goldenen Rand eines Gebetbuches oder die Knöpfe des Gehrocks der Kutscher hervorleuchten. Obwohl man sich in einem sehr eleganten Viertel befindet, zeigt sich eine harmonische Mischung der sozialen Klassen. Die Anerkennung der Hierarchien und der legitimen Unterschiede, die Höflichkeit und die guten Manieren klassifizieren eine Gesellschaft, die überdies eine lebende Gemeinschaft bildet, wo jedes Mitglied seinen Platz und seine Rolle hat. Es gibt keine Eifersucht und keinen Neid auf jene, die mehr haben oder mehr sind.

(Aus dem Kalender „366 Tage mit Maria“
von der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“, FEBRUAR 2015)

Donnerstag, 25. Januar 2018

„Donum Scientiae“ — Die Gabe der Wissenschaft


Die e Personifikation der Wissenschaft hält in der Rechten ein akademisches Zepter und eine Schriftrolle, in der Linken ein Füllhorn mit Schriftrollen, Winkel, Zirkel, Kompass, Lorbeerzweig und Lot (Sinnbild für Genauigkeit und Exaktheit). Dies will sagen, dass die an den Universitäten gelehrten Wissenschaften in einem Füllhorn gesammelt sind, welches über die Menschen, zu ihrem Nutzen, ausgeschüttet werden kann. Vordergründig zeigt sich hier also die Wissenschaft als eine Gabe des Hl. Geistes zum Nutzen und Segen für die Menschheit.
Im Wort Wissenschaft steckt das Wort „Wissen“. Diese Gabe des Hl. Geistes richtet sich also gegen die Unwissenheit. Die Bedeutung geht jedoch noch tiefer: Im KKK 1831 wird als fünfte Gabe des Hl. Geistes das Wort „Wissenschaft“, durch das Wort „Erkenntnis“ wiedergegeben. So verstanden gibt diese Geistesgabe dem Menschen die richtige Erkenntnis, die nötige Einsicht, Gutes von Bösem zu unterscheiden. Nach dem hl. Bonaventura entspricht dieser Gabe die Vater-unser-Bitte „Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden“. Die richtige Erkenntnis führt nämlich zum richtigen Glauben und dieser leitet in die Ergebenheit, dass Gott alles richtig macht und sich deshalb daraus der Wunsch ergibt, dass das Richtige überall - im Himmel und auf Erden - seine Verwirklichung finde. Auch beim hl. Thomas von Aquin ist die Gabe der Wissenschaft die vom Glauben erleuchtete Vernunft, bzw. das richtige Erkennen durch die Vernunft, welches zur Beurteilung des Göttlichen erleuchtet ist. Der Glaube an die Existenz Gottes ist nicht vernunftwidrig, sondern kann durch diese Geistesgabe erkannt werden. Der Hl. Geist sorgt also für die Erkenntnis, dass sich Glaube und Vernunft nicht widersprechen.
Auf dem Sockel, zu Füßen der Personifikation der Wissenschaft, liegen Attribute des römischen Gottes Merkur. Es handelt sich um einen Caduceus (Merkurstab), einen Flügelhelm und einen prall gefüllten Geldbeutel. Diese Attribute weisen darauf hin, dass Merkur der Gott des Handels, der Reisenden und der Kaufleute war. Warum aber muss dann, wie es im unteren Text heißt, „Mercurii Wissenschafft vor der Zeit ist hoch gestiegen, Der Göttlich Wissenheit muss er doch unterligen“? Wie sieht der Gegensatz zwischen Merkur und der Gabe der Wissenschaft aus? Zu Merkurs Tätigkeit als Bote gehörte Klugheit, Beredsamkeit, Schnelligkeit, List und Verschmitztheit. So war Merkur auch der Gott der Redner. In diesem Sinne ist wohl Merkur hier zu sehen. Er steht hier für Rhetorik und Sophismus. Die Sophisten beanspruchten, jede Position argumentativ und dem Anschein nach logisch zwingend begründen zu können. Es kommt ihnen nicht darauf an, ob die Position absolut wahr ist. Wichtig ist nur, dass die Begründungen bzw. Folgerungen logisch sind. Demgegenüber sucht die Wissenschaft, als Gabe des Hl. Geistes, die Wahrheit durch alles, was dem Menschen durch Gott vorgegeben ist, führt zur Erkenntnis des wahren Gottes.
Auf dem Sockel zeigt sich in einem Wappenschild das Symbol des Planeten Merkur. (Dieses Symbol steht übrigens heute für Transgender.)
Noch ein Hinweis auf die Komposition: Das ganze Bild ist achsensymmetrisch angelegt. Bestimmend ist die Mittelsenkrechte, in welcher die Personifikation steht. Über ihrem Kopf sieht man sogar noch eine Vase, womit die Mittelsenkrechte überbetont wird. Diese Kompositionslinie teilt den Stich in zwei gegensätzliche Hälften: Im Hintergrund findet sich links die Natur mit Baum, Sträuchern und Wolken und rechts ein von Menschen geschaffenes, rissiges Monument aus Stein. Im Vordergrund findet sich links eine Art Balustrade mit geschwungenem Handlauf und rechts eine rechteckige Tafel, auf welcher in Geheimschrift steht: „Die Gabe der Wissenschaft“. A.E.

(Titelbild DER FELS August 2015)
Redaktion: Eichendroffstr. 17, D-86916 Kaufering
HubertGindert@der-fels.de


Mittwoch, 24. Januar 2018

Die Kirche zu Brou


Die Kirche zu Brou (Bourg-en-Bresse, Frankreich) war das letzte Denkmal mittelalterlicher Kunst, der letzte Lichtstrahl der untergehenden gotischen Baukunst, die sich nicht länger im Kampfe gegen das wiederkehrende Heidentum, gegen die machtvoll hervorbrechende Renaissance halten konnte. Die Zeit der großen Dome hatten sich ausgegeben mit dieser entzückenden Frühgeburt, die ein Meisterwerk in ihrer Art bedeutet. Das Meisterwerk der Niedlichkeit, der gekünstelten Gefälligkeit. Aus ihm sprach schon die zerstreute, flatterhafte Seele des 16. Jahrhunderts. Das all zu helle Heiligtum vermochte nicht die zerstreute Seele zu sammeln.

Quelle: J. K. Huysmans, Die Kathedrale. Kurt Wolff Verlag A.G., München, 1923

Tympanon im Hauptportal

Lettner
Chor


Geschichte der Kirche (Quelle: Wikipedia)
Im Jahr 1504 starb der 24-jährige Herzog Philibert II. von Savoyen, auch Philibert der Schöne genannt, an den Folgen eines Jagdunfalls. Seine Frau, die gleichaltrige Margarete von Österreich, ließ daraufhin das kleine Kloster in Brou zu einer großen Abtei und zu einer Grablege für Philibert ausbauen.
Kirche und Kloster wurden im 16. Jahrhundert errichtet (von 1513 bis 1532). Obwohl Margarete weit entfernt am Hof von Mechelen in den Niederlanden residierte, kümmerte sie sich persönlich um den Bau und beschäftigte Baumeister, Glaskünstler, Holzbildhauer und Steinmetze. Die Bauherrin ließ die Kirche im aktuellen spätgotischen Stil errichten. Da damals bereits auch der antikisierende Stil der Renaissance möglich gewesen wäre, hat man früher in dieser Stilwahl den Ausdruck einer konservativen Haltung sehen wollen. In Wirklichkeit wurde der gotische Stil damals jedoch im Gegensatz zum wiederentdeckten antiken Stil als der moderne angesehen. Bei dem Werk übernahm man neueste zeitgenössische Weiterentwicklungen, wie sie in den Niederlanden und Frankreich gepflegt wurden. Um alte, negative Werturteile zu korrigieren, spricht man heute immer häufiger in solchen Fällen von Renaissancegotik.


Bilder: Von Jochen Jahnke aus der deutschsprachigen Wikipedia, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12221505

Mittwoch, 10. Januar 2018

Fatima - Eine Bestätigung unseres Glaubens


Lektionen, die wir leicht vergessen

In Fatima verurteilte unsere Liebe Frau die schreckliche moralische Dekadenz der Menschheit und warnte vor schrecklichen Strafen, wenn sie sich nicht ändert: „Ein weiterer noch größerer Krieg wird kommen“, die Ausbreitung der „Irrtümer Russlands“, die „Verfolgung der Kirche und des Heiligen Vaters“. Auch würde die Strafe nicht auf dieses Leben beschränkt sein, denn danach würde die tausendfache schlimmere ewige Strafe der Hölle kommen, wenn wir uns nicht ändern sollten. Sie bot uns aber auch die Mittel an, die nötig sind für eine Lebensänderung und um solche schrecklichen Züchtigungen zu vermeiden.
Wir geben uns manchmal der dummen Gewissheit hin, dass Gott heute mit der Welt eigentlich zufrieden ist. Tatsächlich? Kann Gott zufrieden sein mit einer Welt des Agnostizismus, des Naturalismus, der moralischen Laxheit und der Anbetung des irdischen Glücks - eine Welt, die im kompletten Widerspruch zu allem, was die Muttergottes gesagt und empfohlen hat, dahinlebt?
Natürlich gibt es eine ganze Reihe von „Evolutions-Soziologen“, die stolz verkünden, dass alles heute besser ist als je zuvor und deshalb es morgen noch besser sein wird. Doch nach den Worten der Muttergottes ist das Gegenteil der Fall: Morgen wird es nur besser, wenn wir unser Leben ändern und Buße tun. Egal, wie sich der Lebensstandard, die Wirtschaft, die Medizin oder die Bildung verbessern, wir befinden uns auf dem Weg zu einem allgemeinen Kollaps, wenn wir nicht tun, was sie verlangt hat.
Leider scheint es an Optimisten nicht zu mangeln, die behaupten, dass fast niemand zur Hölle verdammt wird. Wiederum zeigt die Muttergottes durch Worte und Zeichen, dass das Gegenteil die Wahrheit ist, sogar indem sie die Hölle vor den Augen dreier verängstigter Kinder öffnet. Sie tat dies, damit die Kinder der ganzen Welt erzählten, was sie gesehen hatten. Ist es nicht besser, Unserer Lieben Frau zu glauben als der „Pop-Theologie“, die uns einen völlig falschen Eindruck von der Realität vermitteln will?
Wie bereits erwähnt, gab uns die Muttergottes grundlegende Heilmittel für unsere gegenwärtige Krise: Gebet, Buße und Änderung des Lebens. Sie machte deutlich, dass der Weltfrieden und die Verhinderung der Ausbreitung des Kommunismus - also das Überleben der Zivilisation - davon abhängig sind.
Erwähnenswert ist ein weiterer Aspekt der Botschaft von Fatima: Während der Erscheinung des Engels von Portugal betete er in Gegenwart der drei Kinder, sein Gesicht zu Boden geneigt. Dies ist ein erhabenes Beispiel dafür, wie wir im Gebet Vertrauen in Gott haben sollen, nicht schüchtern oder ängstlich sein; Vertrauen in Ihn setzen mit der Offenheit von Kindern, die ihren Eltern vertrauen.
Gott sandte den Menschen Propheten im Alten Testament; zu uns sandte Er die Königin der Propheten. Wenn wir uns mit der Botschaft der Muttergottes in Fatima befassen, werden wir sehen, dass die einzigen angemessenen Worte diejenigen unseres Herrn im Evangelium sind: „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“


Quelle: Kalender „Ireland needs Fatima“ 2012. Vorspann.
Bild: daselbst Monat Februar

Freitag, 5. Januar 2018

Katholische gewordenen ex-Muslime schreiben an Papst Franziskus


Hier ist der Text eines offenen Briefes an Papst Franziskus, den Sie unterschreiben können, wenn Sie es wünschen. Wir werden ihn dem Papst zusenden, sobald er eine signifikante Anzahl von Unterzeichnern erreicht hat. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie ihn weiter verbreiten könnten. Für alle praktischen Zwecke erinnern wir: „Entsprechend ihrem Wissen, ihrer Zuständigkeit und ihrer hervorragenden Stellung haben sie (die Gläubigen) das Recht und bisweilen sogar die Pflicht, ihre Meinung in dem, was das Wohl der Kirche angeht, den geistlichen Hirten mitzuteilen und sie unter Wahrung der Unversehrtheit des Glaubens und der Sitten und der Ehrfurcht gegenüber den Hirten und unter Beachtung des allgemeinen Nutzens und der Würde der Personen den übrigen Gläubigen kundzutun.“ (Can. 212 § 3)

Ehemalige Muslime, die katholisch geworden sind,
und deren Freunde,
an Seine Heiligkeit Papst Franziskus,
über seine Haltung gegenüber dem Islam

Heiliger Vater
Viele von uns haben wiederholt und seit mehreren Jahren versucht, Sie zu kontaktieren, ohne das wir je eine Empfangsbestätigung unserer Briefe oder Bitten um ein Treffen erhalten haben. Sie mögen keine weltlichen Floskeln, und wir auch nicht, so erlauben wir uns Ihnen  offen zu sagen, dass wir Ihre Lehre über den Islam nicht verstehen, so wie wir sie in den Paragraphen 252 und 253 von Evangelium gaudium lesen, weil sie nicht in Betracht zieht, dass der Islam NACH Christus entstanden ist, und so nichts anderes sein kann als ein Antichrist (Vgl. 1 Joh 2.22) und einer der gefährlichsten von allen weil es sich als die Erfüllung der Offenbarung darstellt (von der Jesus nur ein Prophet gewesen sein soll). Wenn der Islam an sich eine gute Religion ist, wie Sie zu lehren scheinen, warum sind wir dann katholisch geworden? Stellen Ihre Worte nicht unsere gut begründete Wahl in Frage ... die wir auf die Gefahr unseres Lebens getroffen haben? Der Islam schreibt die Tötung von Abtrünnigen vor (Koran 4.89, 8.7-11). Wissen Sie das nicht? Wie ist es möglich, islamische Gewalt mit so genannter christlicher Gewalt zu vergleichen? „Wie steht Christus im Einklang mit Belial? Was haben Licht und Finsternis gemeinsam? Oder welche Anteil hat der Gläubige gemeinsam mit den Ungläubigen?“ (2 Kor 6,14-15). In Übereinstimmung mit Seiner Lehre (Lk 14,26) bevorzugten wir Ihn, Christus, unserem eigenen Leben. Sind wir nicht in der richtigen Lage, um mit Ihnen über den Islam zu sprechen?
In der Tat, solange der Islam will, dass wir sein Feind sind, sind wir es, und alle unsere Freundschaftsbeteuerungen können nichts daran ändern. Im guten Stil des Antichristen besteht der Islam nur darin, der Feind aller zu sein: „Zwischen uns und euch gibt es nur Feindschaft und Hass für immer, bis ihr ausschließlich an Allah glaubt!“ (Koran 60,4) Für den Koran, sind die Christen „nichts anders als Unreinheit“ (Koran 9,28), „die Übelsten der Schöpfung“ (Koran 98,6), sie sind alle zur Hölle verurteilt (Koran 4,48), so muss Allah sie vernichten (Koran 9.30). Man darf sich nicht von den als tolerant bezeichneten Koranversen täuschen lassen, denn sie sind alle durch die Sure des Schwertes aufgehoben worden (Koran 9,5). Während das Evangelium die gute Nachricht Jesu verkündet, der gestorben und auferstanden ist für das Heil aller, als die Erfüllung des mit dem hebräischen Volk eingegangen Bundes, hat Allah nichts anderes zu bieten als den Krieg und das Töten von „Ungläubigen“ in Gegenleistung seines Paradieses: „Sie kämpfen auf Allahs Weg, sie töten und werden getötet“ (Koran 9.111). Wir vermischen nicht den Islam mit den Muslimen, aber wenn für Sie der „Dialog“ der Weg des Friedens ist, ist er für den Islam ein anderer Weg, um Krieg zu führen. So wie es angesichts des Nazismus und Kommunismus war, ist Blauäugigkeit gegenüber dem Islam selbstmörderisch und sehr gefährlich. Wie kann man von Frieden sprechen und den Islam unterstützen, wie Sie es zu tun scheinen: „Wir müssen die Krankheit, die unser Leben vergiftet, aus unseren Herzen ausmerzen (...) Diejenigen, die Christen sind, sollen es mit der Bibel tun und die, die Muslime sind, sollen es mit der Koran tun“ (Rom, 20. Januar 2014)? Dass der Papst den Koran als einen Weg der des Heils vorzuschlagen scheint, ist das nicht beunruhigend? Sollten wir zum Islam zurückkehren?
Wir bitten Sie, im Islam keinen Verbündeten zu suchen für den Kampf, den Sie gegen die Mächte führen, die die Welt zu beherrschen und zu versklaven suchen, weil sie alle tatsächlich die gleiche totalitäre Logik üben, die sich auf die Verweigerung des Königtums Christi stützen (Lk 4,7). Wir wissen, dass das Tier der Apokalypse, das versucht, die Frau und ihr Kind zu verschlingen, viele Köpfe hat ... Allah verbietet auch solche Bündnisse (Koran 5,51)! Und vor allem haben die Propheten Israel immer getadelt für sein Willen, Bündnisse mit fremden Mächten einzugehen, auf Kosten des absoluten Vertrauens, das man in Gott haben muss. Sicher, stark ist die Versuchung zu glauben, dass eine islamophile Haltung den Christen in muslimischen Ländern zusätzliches Leiden ersparen werde, doch Jesus hat uns nie auf einen anderen Weg hingewiesen als den des Kreuzes, so dass wir auf diesen unsere Freude finden werden, und ihn nicht zu fliehen mit allen Verdammten, wir haben keinen Zweifel, dass nur die Verkündigung der Wahrheit uns mit dem Heil die Freiheit bringen wird (Joh 8,32). Unsere Pflicht ist es, Zeugnis zu geben für die Wahrheit „mit und gegen die Zeit“ (2 Tim 4,2) und unsere Ehre ist es, mit den hl. Paulus zu sagen: „Denn ich hatte mir vorgenommen nichts anderes unter euch zu wissen als Jesus Christus, und Jesus Christus als Gekreuzigten“ (1 Kor. 2.2).
Im Zusammenhang mit der Ansprache Eurer Heiligkeit über den Islam, und selbst dann als Präsident Erdogan, unter anderen, seine Mitbürger aufforderte, sich nicht in ihre Gastländer zu integrieren, Saudi-Arabien und alle Petro-Monarchien keinen einzigen Flüchtling aufnehmen, sind dies Ausdrücke unter anderen des Projekts der Eroberung und Islamisierung Europas, das seit Jahrzehnten offiziell von der OIC (Organisation für Islamische Zusammenarbeit) und anderen islamischen Organisationen ausgerufen wurden. Heiligster Vater, Sie predigen die Aufnahme von Migranten ohne darauf zu achten, dass sie Muslime sind, während das apostolische Gebot dies verbietet: „Wenn einer zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, den nehmt nicht auf in das Haus und sagt ihm auch nicht den Gruß; wer ihm den Gruß entbietet, macht sich teilhaftig seiner bösen Werke“ (2 Joh 1,10-11); „Wenn jemand euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr empfangen habt, so sei er verflucht!“ (Gal 1,9).
Jesus hat nie gesagt: „Ich war ein Eindringling und ihr habt mich aufgenommen.“ Oder gar: „Ich war ein Fremder und ihr habt mich aufgenommen.“ Genau wie „Ich war hungrig und ihr habt mir kein Essen gegeben“ (Mt 25,35), kann nicht bedeuten, dass Jesus gerne ein Parasit gewesen wäre, auch „Ich war ein Fremder und ihr habt mich nicht willkommen geheißen“, kann nicht bedeuten „Ich war ein Eindringling und du hast mich nicht willkommen geheißen“. Aber „Ich brauchte deine Gastfreundschaft für eine Weile, und ihr habt sie mir gegeben“. Das Wort ξένος (Xenos) im Neuen Testament bezieht sich nicht nur auf die Bedeutung des Fremden, sondern auf die des Wirtes (Röm 16,23, 1 Kor 16,5-6, Kol 4,10, 3 Joh 1,5). Und wenn YHWH im Alten Testament befiehlt, Ausländer gut zu behandeln, weil die Hebräer selbst Ausländer in Ägypten waren, so ist es unter der Bedingung, dass sich der Ausländer so gut in das auserwählte Volk integriert, indem er seine Religion und die Kultausübungen übernimmt ... Nie geht es um die Tatsache, einen Fremden aufzunehmen, der seine Religion und seine Sitten beibehält! Wir verstehen auch nicht, dass Sie die Muslime auffordern, ihre Religion in Europa auszuüben. Die Interpretation der Heiligen Schrift darf nicht den Befürwortern der Globalisierung überlassen werden, sondern aus der Treue zur Tradition hervorgehen. Der Gute Hirte verjagt den Wolf, er führt ihn nicht in die Schafherde ein.
Die pro-islamische Ansprache Eurer Heiligkeit führt uns dazu, die Tatsache zu bedauern, dass Muslime nicht eingeladen werden, den Islam zu verlassen, dass viele Ex-Muslime, wie Magdi Allam, die Kirche verlassen, angewidert von Feigheit, verwundet von zweideutigen Gesten, verwirrt durch den Mangel an Evangelisierung, empört über das Lob, das dem Islam gegeben wird... So werden unwissende Seelen irregeführt, und die Christen werden nicht vorbereitet auf die Konfrontation mit dem Islam, zu dem der hl. Johannes Paul II. Aufgerufen hatte (Ecclesia in Europa, Nr. 57). Wir haben den Eindruck, dass Ihr Mitbruder Bischof Nona Amel, ein aus Mosul verbannter chaldäischer Erzbischof, in der Wüste ruft: „Unsere gegenwärtigen Leiden sind der Auftakt für diejenigen, die ihr, Europäer und westliche Christen, in naher Zukunft erleiden werdet. Ich habe meine Diözese verloren. Der Sitz meiner Erzdiözese und mein Apostolat wurde von radikalen Islamisten besetzt, die wollen, dass wir konvertieren oder sterben. (...) Sie nehmen in ihrem Land immer mehr Muslime auf. Sie sind auch in Gefahr. Sie müssen starke und mutige Entscheidungen treffen (...). Sie denken, dass alle Menschen gleich sind, aber der Islam sagt nicht, dass alle Menschen gleich sind. (...) Wenn sie das nicht sehr schnell verstehen, werden sie zu den Opfern des Feindes, den sie in ihrem Haus aufgenommen haben“ (9. August 2014). Es geht um Leben und Tod, und jede Selbstgefälligkeit gegenüber dem Islam ist Verrat. Wir wollen nicht, dass der Westen sich weiter islamisiert und dass Ihre Handlungen dazu beitragen. Wohin sollten wir gehen, um erneut Zuflucht zu suchen?
Erlauben Sie uns, Eure Heiligkeit zu bitten, schnell eine Synode über die Gefahren des Islam einzuberufen. Was ist von der Kirche übriggeblieben, wo sich der Islam niedergelassen hat? Wenn ihr noch Stadtrecht gewährt wird, dann ist es in Dhimmitude (als Schutzbefohlene), vorausgesetzt, dass sie nicht evangelisiert, dass sie sich deshalb selbst verleugnen muss... Im Interesse von Gerechtigkeit und Wahrheit muss die Kirche offen zeigen, warum die Argumente des Islam, den christlichen Glauben zu lästern, falsch sind. Wenn die Kirche den Mut dazu hat, bezweifeln wir nicht, dass Millionen, Muslime und andere Männer und Frauen, die den wahren Gott suchen, sich bekehren werden. Wie Sie in Erinnerung gebracht haben: „Wer nicht zu Christus betet, betet zum Teufel“ (14.03.13). Wenn die Menschen wüssten, dass sie zur Hölle gehen würden, würden sie ihr Leben Christus geben (vgl. Koran 3.55).

Mit der tiefsten Liebe zu Christus, der durch Sie seine Kirche führt, bitten wir, Katholiken aus dem Islam konvertiert und unterstützt von vielen unserer Glaubensbrüder, besonders den Christen des Ostens, und von unseren Freunden, Eure Heiligkeit, unsere Bekehrung zu Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch, einziger Erlöser, durch eine offene und rechte Ansprache über den Islam zu bestätigen. Wir versichern Ihnen unsere Gebete im Herzen der Unbefleckten, und erbitten Euren Apostolischen Segen.


Originalseite  in verschiedenen Sprachen 

Dienstag, 2. Januar 2018

Bischöfe Kasachstans: Bekenntnis zu den unveränderlichen Wahrheiten über die sakramentale Ehe


Nach der Veröffentlichung der Apostolischen Exhortation „Amoris laetitia“ (2016) haben verschiedene Bischöfe auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene Ausführungsnormen erlassen bezüglich der sakramentalen Disziplin jener Gläubigen — „wiederverheirate Geschiedene“ genannt —, welche, obwohl deren Ehegatte, mit welchem sie durch das sakramentale Eheband verbunden sind, noch lebt, dennoch eine dauerhafte Lebensgemeinschaft more uxorio mit einer Person eingegangen sind, welche nicht deren rechtmäßiger Gatte ist.
Die erwähnten Normen sehen unter anderem vor, dass solche Personen — „wiederverheirate Geschiedene“ genannt — in Einzelfällen das Sakrament der Buße und die Heilige Kommunion empfangen können, ungeachtet dessen, dass sie dauerhaft und mit Absicht mit einer Person more uxorio zusammenleben, welche nicht deren rechtmäßiger Ehegatte ist. Solche Normen haben eine Bestätigung seitens verschiedener hierarchischer Autoritäten erhalten. Einige unter diesen Normen haben sogar die Bestätigung seitens der höchsten Autorität der Kirche erhalten.
Die Verbreitung dieser kirchlich bestätigten pastoralen Normen hat eine erhebliche und ständig wachsende Verwirrung unter den Gläubigen und dem Klerus verursacht. Es handelt sich um eine Verwirrung, welche die zentralen Lebensäußerungen der Kirche berührt, welche da sind: Die sakramentale Ehe mit der Familie, der Hauskirche, und das Sakrament der Heiligsten Eucharistie.
Gemäß der Lehre der Kirche bildet nur das sakramentale Eheband eine Hauskirche (vgl. Zweites Vatikanisches Konzil, Lumen gentium, 11). Die Zulassung der „wiederverheiratet Geschiedenen“ Gläubigen zur heiligen Kommunion, welche ja am höchsten die Einheit Christi, des Bräutigams mit Seiner Kirche ausdrückt, bedeutet in der Praxis eine Art Bestätigung oder Legitimierung des Ehebruchs, und in diesem Sinn eine Art Einführung des Ehebruchs im Leben der Kirche.
Die erwähnten pastoralen Normen offenbaren sich tatsächlich und mit der Zeit als ein Mittel der Verbreitung der „Geißel des Ehebruchs“ (diesen Ausdruck gebrauchte das Zweite Vatikanische Konzil, vgl. Gaudium et spes, 47). Es handelt sich um die Verbreitung der “Geißel des Ehebruchs” sogar im Leben der Kirche, wobei doch die Kirche, im Gegenteil, auf Grund ihrer bedingungslosen Treue zur Lehre Christi ein Bollwerk und eine untrügliches Zeichen des Widerspruchs sein sollte gegen die sich täglich immer mehr ausbreitenden Geißel des Ehebruchs in der zivilen Gesellschaft.  
Unser Herr und Heiland Jesus Christus hat in unzweideutiger Weise und keine Ausnahme zulassend den Willen Gottes bezüglich des absoluten Verbots des Ehebruchs feierlich bestätigt. Eine Bestätigung oder Legitimierung der Verletzung der Heiligkeit des Ehebandes, wenn auch nur in indirekter Weise durch die erwähnte sakramentale Praxis, widerspricht schwerwiegend dem ausdrücklichen Willen Gottes und Seinem Gebot. Solch eine Praxis stellt folglich eine wesentliche Veränderung der zweitausendjährigen sakramentalen Disziplin der Kirche dar. Zudem bringt eine wesentlich veränderte Disziplin mit der Zeit auch eine Veränderung der entsprechenden Lehre mit sich. 
Das beständige Lehramt der Kirche, angefangen von den Lehren der Apostel und aller Päpste, hat die kristallklare Lehre Christi bezüglich der Unauflöslichkeit der Ehe, sowohl in der Lehre (in der Theorie), als auch in der sakramentalen Disziplin (in der Praxis) unzweideutig, ohne einen Schatten des Zweifels und immer in demselben Sinn und in derselben Bedeutung bewahrt und weitergegeben.
Wegen ihres göttlich begründeten Wesens darf die sakramentale Disziplin niemals dem geoffenbarten Wort Gottes und dem Glauben der Kirche an die absolute Unauflöslichkeit einer gültigen und vollzogenen Ehe widersprechen. „Die Sakramente setzen den Glauben nicht nur voraus, sondern nähren ihn auch durch Worte und Riten, stärken ihn und zeigen ihn an; deshalb heißen sie Sakramente des Glaubens“ (Zweites Vatikanisches Konzil, Sacrosanctum Concilium, 59). „Selbst die höchste Autorität in der Kirche kann die Liturgie nicht nach Belieben ändern, sondern nur im Glaubensgehorsam und in Ehrfurcht vor dem Mysterium der Liturgie“ (Katechismus der Katholischen Kirche, 1125). Der katholische Glaube verbietet von seinem Wesen her einen formalen Widerspruch zwischen dem bekannten Glauben einerseits und der Lebens- und Sakramentenpraxis anderseits. In diesem Sinn kann man auch die folgende Aussage des Lehramtes verstehen: „Die Spaltung bei vielen zwischen dem Glauben, den man bekennt, und dem täglichen Leben gehört zu den schweren Verirrungen unserer Zeit“ (Zweites Vatikanisches Konzil, Gaudium et spes, 43) und „die konkrete pastorale Begleitung der Kirche muss stets mit ihrer Lehre verbunden sein und darf niemals von ihr getrennt werden“ (Johannes Paul II., Apostolische Exhortation Familiaris consortio, 33).
Angesichts der lebenswichtigen Bedeutung, welche die Lehre und die Disziplin der Ehe und der Eucharistie darstellen, ist die Kirche verpflichtet mit ein und derselben Stimme zu sprechen. Die pastoralen Normen bezüglich der Unauflöslichkeit der Ehe dürfen folglich weder zwischen Diözesen noch zwischen unterschiedlichen Ländern einander widersprechen. Von den Zeiten der Apostel an hat die Kirche diesen Grundsatz beobachtet, wie ihn der heilige Irenäus bezeugt: „Diese Botschaft und diesen Glauben bewahrt die Kirche, wie sie ihn empfangen hat, obwohl sie, wie gesagt, über die ganze Welt zerstreut ist, sorgfältig, als ob sie in einem Hause wohnte, glaubt so daran, als ob sie nur eine Seele und ein Herz hätte, und verkündet und überliefert ihre Lehre so einstimmig, als ob sie nur einen Mund besäße“ (Adversus haereses, I, 10, 2). Der heilige Thomas von Aquin überliefert uns denselben beständigen Grundsatz der Kirche: „Es gibt nur ein und denselben Glauben der Alten und der Modernen, andernfalls hätten wir nicht ein und dieselbe Kirche“ (Questiones Disputatae de Veritate, q. 14, a. 12c).
Die folgende Warnung von Papst Johannes Paul II. bleibt aktuell und gültig: „Die Verwirrung, die in den Gewissen vieler Gläubigen durch unterschiedliche Meinungen und Lehren in Theologie, Verkündigung, Katechese und geistlicher Führung zu schwerwiegenden und heiklen Fragen der christlichen Moral geschaffen worden ist, führt auch dazu, das echte Sündenbewusstsein zu mindern und nahezu auszulöschen” (Apostolische Exhortation Reconciliatio et paenitenia, 18).
Den Sinn der folgenden Äußerungen des Lehramtes der Kirche kann man durchaus auch auf die Lehre und die sakramentale Disziplin bezüglich der Unauflöslichkeit der geschlossenen und vollzogen Ehe anwenden:
*  „Die Kirche Christi als sorgfältige Wächterin und Verteidigerin der ihr anvertrauten Glaubenswahrheiten ändert nichts an ihnen, macht an ihnen keine Abstriche und fügt ihnen nichts hinzu. Mit aller Sorgfalt, getreu und weise behandelt sie das Überlieferungsgut der Vorzeit. Ihr Streben geht dahin, die Glaubenswahrheiten, die ehedem gelehrt wurden und im Glauben der Väter niedergelegt waren, so auszusondern und zu beleuchten, dass jene Wahrheiten der himmlischen Lehre Klarheit, Licht und Bestimmtheit empfangen, zugleich aber auch ihre Fülle, Unversehrtheit und Eigentümlichkeit bewahren und nur in ihrem eigenen Bereich, d. h. in ein- und derselben Lehre, in ein- und demselben Sinn und in ein- und demselben Gehalt, ein Wachstum aufzuweisen haben“ (Pius IX., Dogmatische Bulle Ineffabilis Deus).
*  „Bezüglich dem Wesen der Wahrheit selbst hat die Kirche vor Gott und vor den Menschen die heilige Pflicht, sie zu verkünden, sie ohne jegliche Abschwächung zu lehren so wie Christus sie ihr geoffenbart hat. Es gibt keinen einzigen Zeitumstand, welcher es erlauben würde, den Ernst dieser Pflicht zu schmälern. Das bindet im Gewissen jeden Priester, dem die Sorge anvertraut ist, die Gläubigen zu lehren, zu ermahnen und zu führen“ (Pius XII., Ansprache an die Pfarrer und Fastenprediger, 23. März 1949).
*  „Die Kirche historisiert nicht, sie relativiert nicht das Wesen der Kirche, sich den Umwandlungen der profanen Kultur anpassend. Das Wesen der Kirche ist immer dasselbe und sie bleibt sich selbst treu, so wie Christus sie wollte und die authentische Tradition sie vervollkommnete“ (Paul VI, Homilie vom 28. Oktober 1965).
*  „In keinem Punkte Abstriche an der Heilslehre Christi zu machen, ist hohe Form seelsorglicher Liebe“ (Paul VI., Enzyklika Humanae Vitae, 29).
*  „Die Kirche hört niemals auf, aufzurufen und zu ermutigen, die eventuellen ehelichen Schwierigkeiten zu lösen, ohne je die Wahrheit zu verfälschen oder zu beeinträchtigen“ (Johannes Paul II., Apostolische Exhortation Familiaris consortio, 33).
*  „Diese sittliche Norm ist nicht von der Kirche geschaffen und nicht ihrem Gutdünken überlassen. In Gehorsam gegen die Wahrheit, die Christus ist, dessen Bild sich in der Natur und der Würde der menschlichen Person spiegelt, interpretiert die Kirche die sittliche Norm und legt sie allen Menschen guten Willens vor, ohne ihren Anspruch auf Radikalität und Vollkommenheit zu verbergen“ (Johannes Paul II., Apostolische Exhortation Familiaris consortio,33).
*  „Wegen dem Grundsatz der Wahrheit und Folgerichtigkeit duldet es die Kirche nicht, gut zu nennen, was böse ist, und böse, was gut ist. Die Kirche, welche sich auf diese beiden sich ergänzenden Grundsätze stützt, kann ihre Söhne und Töchter, die sich in jener schmerzlichen Lage befinden, nur dazu einladen, sich auf anderen Wegen der Barmherzigkeit Gottes zu nähern, jedoch nicht auf dem Weg der Sakramente der Buße und der Eucharistie, solange sie nicht die erforderliche seelische Verfassung erreicht haben“ (Johannes Paul II., Apostolische Exhortation Reconciliatio et paenitentia, 34).
*  „Die Festigkeit der Kirche bei der Verteidigung der universalen und unveränderlichen sittlichen Normen hat nichts Unterdrückendes an sich. Sie dient einzig und allein der wahren Freiheit des Menschen: Da es außerhalb der Wahrheit oder gegen sie keine Freiheit gibt“ (Johannes Paul II., Enzyklika Veritatis splendor, 96).
*  „Im Hinblick auf die sittlichen Normen, die das in sich Schlechte verbieten, gibt es für niemanden Privilegien oder Ausnahmen. Ob einer der Herr der Welt oder der Letzte, »Elendeste« auf Erden ist, macht keinen Unterschied: Vor den sittlichen Ansprüchen sind wir alle absolut gleich“ (Johannes Paul II., Enzyklika Veritatis splendor, 96).
*  „Die Pflicht, die Unmöglichkeit der Zulassung [der „wiederverheirateten Geschiedenen“] zum Empfang der Eucharistie zu unterstreichen, ist vielmehr Bedingung wirklicher pastoraler Sorge, echter Sorge um das Wohl dieser Gläubigen und der ganzen Kirche, insofern sie die notwendigen Bedingungen für den wahren Vollzug jener Umkehr anzeigt, zu der alle immer vom Herrn eingeladen sind“ (Päpstlicher Rat für die Gesetzestexte, Erklärung über die Zulassung der wiederverheirateten Geschiedenen zur Heiligen Kommunion, 24. Juni 2000, n. 5).
Gemäß der Lehre des Zweites Vatikanischen Konzils sollen die Bischöfe die Einheit des Glaubens und die der ganzen Kirche gemeinsame Disziplin fördern und schützen, und alle Bestrebungen fördern, dass der Glaube wachse und das Licht der vollen Wahrheit allen Menschen aufgehe (vgl. Lumen gentium, 23).Deshalb sind wir als katholische Bischöfe im Gewissen dazu gedrängt angesichts der augenblicklich sich ausbreitenden Verwirrung, die unveränderliche Wahrheit und die gleichfalls unveränderliche sakramentale Disziplin bezüglich der Unauflöslichkeit der Ehe gemäß dem zweitausendjährigen und unveränderten Lehramt der Kirche zu bekennen. In diesem Sinne bekräftigen wir:
*  Geschlechtsbeziehungen zwischen Personen, welche nicht durch ein gültiges Eheband miteinander verbunden sind - was für sogenannte „Wiederverheiratete Geschiedenen“ zutrifft - , widersprechen immer dem Willen Gottes und stellen eine schwere Beleidigung Gottes dar.
*  Kein Umstand oder Zweck, nicht einmal eine mögliche Nicht-Zurechenbarkeit oder Schuldminderung, können solche sexuelle Beziehungen zu einer positiven sittlichen Wirklichkeit und Gott wohlgefällig machen. Dasselbe gilt auch für die anderen negativen Vorschriften der Zehn Gebote Gottes. Denn „es gibt Handlungen, die durch sich selbst und in sich, unabhängig von den Umständen, immer schwerwiegend unerlaubt sind wegen ihres objektiven Inhaltes“ (Johannes Paul II., Apostolische Exhortation Reconciliatio et paenitentia, 17).
*  Die Kirche besitzt nicht das unfehlbare Charisma, über den inneren Stand der Gnade eines Gläubigen zu richten (vgl. Konzil von Trient, sess. 24, cap. 1). Die Nichtzulassung zur Heiligen Kommunion von sogenannten “wiederverheirateten Geschiedenen” bedeutet kein Urteil über die Tatsache, ob sie sich vor Gott im Stand der Gnade befinden, sondern ein Urteil über den sichtbaren, öffentlichen und objektiven Charakter ihrer Situation. Aufgrund der sichtbaren Natur der Sakramente und der Kirche, hängt der Empfang der Sakramente notwendigerweise von der entsprechenden sichtbaren und objektiven Situation der Gläubigen ab.
*  Es ist sittlich nicht erlaubt, sexuelle Beziehungen mit einer Person zu unterhalten, welche nicht der eigene Ehegatte ist, um angeblich eine andere Sünde zu vermeiden. Das Wort Gottes lehrt uns nämlich, dass es nicht erlaubt ist „Böses zu tun, damit Gutes entsteht“ (Röm. 3, 8).
*  Die Zulassung solcher Personen zur heiligen Kommunion kann nur dann gestattet sein, wenn sie mit der Hilfe der Gnade Gottes und durch eine geduldige und individuelle seelsorgliche Begleitung sich ernsthaft vornehmen, künftig auf diese Gewohnheit zu verzichten und kein Ärgernis zu geben. Darin haben sich in der Kirche immer die wahre geistliche Unterscheidung und die authentische seelsorgliche Begleitung ausgedrückt.
*  Personen mit gewohnheitsmäßigen nichtehelichen Geschlechtsbeziehungen verletzen durch solch eine Lebensweise ihr unauflösliches bräutliches Eheband ihrem rechtmäßigen Ehegatten gegenüber. Deshalb sind sie nicht fähig, im „Geist und in der Wahrheit“ (vgl. Joh. 4, 23) am eucharistischen Hochzeitsmahl Christi teilzunehmen, in Anbetracht auch der Worte des Kommunionritus: „Selig, die zum Hochzeitsmahl des Lammes geladen sind!“ (Offb. 19, 9).
*  Die Erfüllung des Willens Gottes, welcher in Seinen Zehn Geboten und in Seinem ausdrücklichen und absoluten Verbot der Ehescheidung geoffenbart ist, stellt das wahre geistige Gut der Menschen hier auf Erden dar und wird sie zur wahren Freude der Liebe im ewigen Leben führen.
Da die Bischöfe in ihrem pastoralen Amt “Förderer des katholischen und apostolischen Glaubens” sind (vgl. Missale Romanum, Canon Romanus), sind wir uns dieser schweren Verantwortung bewusst und ebenso unserer Pflicht unseren Gläubigen gegenüber, die von uns ein öffentliches und unzweideutiges Bekenntnis zu der unveränderlichen Wahrheit und Disziplin der Kirche bezüglich der Unauflöslichkeit der Ehe erwarten. Aus diesem Grund ist es uns nicht erlaubt zu schweigen.
Im Geist des heiligen Johannes des Täufers, des heiligen John Fisher, des heiligen Thomas Morus, der Seligen Laura Vicuña und zahlreicher bekannter und unbekannter Bekenner und Märtyrer der Unauflöslichkeit der Ehe bekräftigen wir:
Es ist nicht erlaubt (non licet), eine dauerhafte nichteheliche sexuelle Beziehung mittels der sakramentalen Disziplin der Zulassung zur heiligen Kommunion von sogenannten „wiederverheiratet Geschiedenen“ weder direkt noch indirekt zu rechtfertigen, gutzuheißen oder zu legitimieren, weil es sich in diesem Fall um eine der gesamten Überlieferung des katholischen und apostolischen Glaubens wesensfremden Disziplin handelt.
Während wir dieses öffentliche Bekenntnis vor unserem Gewissen und vor Gott, der uns richten wird, ablegen, sind wir aufrichtig davon überzeugt, dadurch einen Dienst der Liebe in der Wahrheit für die Kirche unserer Tage und für den Papst getan zu haben, den Nachfolger des heiligen Petrus, und Stellvertreter Christi auf Erden.

31. Dezember 2017, Fest der Heiligen Familie, im Jahr der Hundertjahrfeier der Erscheinungen der Gottesmutter in Fatima.

+ Tomash Peta, Erzbischof Metropolit der Erzdiözese der Heiligen Maria in Astana
+ Jan Pawel Lenga, Erzbischof-Bischof von Karaganda
+ Athanasius Schneider, Weihbischof der Erzdiözese der Heiligen Maria in Astana

Weihnachtssymbolik


Der spätgotische Hochaltar — geweiht 1493 — in der ehemaligen Benediktinerkirche Blaubeuren, ist ein süddeutsches Meisterwerk einer Ulmer Werkstätte. Der linke Flügel zeigt die Geburt Christi, der rechte die Weisen aus dem Morgenland.
Der typische „Blattgoldhintergrund“ ist schon von einer realistischen gemalten Landschaft mit dem Blaubeurer Ruckenschloss zurückgedrängt bzw. auf den Himmel beschränkt. Der Maler versucht eine perspektivische Darstellung. Die Hirten und Schafe im Hintergrund sind extrem klein, die Personen und Tiere im „Stall“ hingegen viel größer. Die Größe der Personen richte sich nach ihrer Bedeutung und Aussage. Maria ist die größte Person, von Gott erwählt. Das Jesuskind ist sehr klein gemalt: Gott hat sich in der Menschwerdung klein gemacht. „... wird ein Kindlein klein; es liegt dort elend nackt und bloß, ...“ (GL 134,2). Das „Haus“, der Geburt Jesu, ist eine Ruine mit einem schadhaften, gestützten Notdach. Es stellt symbolisch das zerfallene Haus Davids dar, welches Christus wieder aufrichten wird. Joseph stammt aus dem Hause David, und Bethlehem ist die Stadt Davids. Am Dach singen drei Engel den süßen Gesang (GL 186). Die kniende Stellung Mariens bei der Geburt geht auf eine Vision der hl. Brigitta von Schweden zurück. Sie beschreibt auch den hl. Joseph als einen erhabenen Greis.
Die rechte Tafel bezeugt die frohe Botschaft für die ganze Welt. Die Könige repräsentieren die Erdteile, die Schiffe im Hintergrund symbolisieren die weite Verbreitung.

(Titelbild DER FELS Dezember 2012)
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