Mittwoch, 21. Juni 2017

Hl. Aloysius von Gonzaga


Das Titelbild zeigt einen Ausschnitt aus einem Seitenaltarbild in der ehem. Jesuitenkirche, heute Heilig-Kreuz-Kirche, in Landsberg a.L., gemalt 1755 von Johann Georg Bergmüller.

Es zeigt Aloysius als Novizen der Jesuiten in Chorhemd und Rochett, wie er ein betendes Kind zu Christus führt. Dieser segnet es und legt ihm die Hand auf. Ein Kind zu Christus zu führen, heißt einmal, ihm von Christus erzählen und über Christus belehren. Beides tat Aloysius z.B. in Briefen an Jugendliche. Ein Kind zu Christus zu führen heißt aber auch, es auf den Empfang der hl. Kommunion vorzubereiten, wo das Kind den Leib Christi empfängt. Auch dies war ein besonderes Anliegen des Aloysius. Dieser Bildausschnitt zeigt aber auch eine Firmung. Aloysius fungiert hier als Firmpate. Die Handauflegung durch Christus erinnert an die Bibelstelle, wo Jesus die Hände auflegte und sagte: „Empfanget den Heiligen Geist“ (Joh 20,22).
Zwei weitere Kinder warten rechts unten darauf, auch von Aloysius zu Christus geführt zu werden. Hier wird das Bibelwort: „Lasset die Kleinen zu mir kommen“ (Mt 19,14) abgewandelt in „Führet die Kleinen zu mir“. Aloysius tat dies einmal durch sein Vorbild — schon als Kind hatte er ein intensives Glaubensleben — und durch seine Seelsorge. Im Rücken des Heiligen weist eine Lilie auf die Reinheit des Aloysius hin. AE

Am 21. Juni feiert die Heilige Kirche den hl. Aloysius.


(Titelbild DER FELS Juni 2015)
Redaktion: Eichendroffstr. 17, D-86916 Kaufering
HubertGindert@der-fels.de

Montag, 19. Juni 2017

„Das Ochsengespann“



Das Ochsengespann

Frank Mahony (1862-1916)
Art Gallery of New South Wales, Sidney, Australien


Dieses Aquarell von Frank Mahony stellt eine charakteristische Szene der Arbeit von Holzfällerpionieren dar. Ein Ochsengespann mit fünf Paar Ochsen zieht riesige auf einen Karren geladene Baumstämme.
Man hält Rast: der Hund wartet, die Pferde werden in den Schatten geführt, wo sie noch etwas Gras finden. Das Mittagessen wird vorbereitet. Rechts könnte man sich einen Kessel vorstellen, der von einem Feuer aus Zweigen erwärmt wird. Der Kessel hängt mit seinem Bügel von einem Holzstock auf zwei Baumstümpfe gestützt.
Die bis ins kleinste Detail lebensechte Darstellung gibt diesem Bild einen besonderen Reiz. Wir erhalten einen wertvollen Einblick in die Schwerarbeit der Tagelöhner und deren ehrbare Tätigkeit. Das Bewusstsein, die Arbeit gewissenhaft erledigt zu haben, macht zufrieden.

(Aus dem Kalender „365 Tage mit Maria“
von der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“, Juli 2011)

Samstag, 17. Juni 2017

Der Rosenkranz und die Botschaft von Fatima



Zwischen dem 13. Mai und dem 13. Oktober 1917 erschien die Gottesmutter drei Hirtenkinder, Jacinta, Lucia und Francisco in der Cova de Iria bei Fatima, Portugal. Während sechs Erscheinungen hat die Gottesmutter ihnen ein Geheimnis mitgeteilt, das aus drei Teilen bestand. Der erste Teil war eine Vision der Hölle. In dieser Vision, sagte Schwester Lucia, sahen sie wie unzählige Seelen wie „Schneeflocken“ in die Hölle fielen.

Im zweiten Teil des Geheimnisses sagte die Muttergottes, dass der Erste Weltkrieg enden würde, aber „wenn die Menschen nicht aufhören, Gott zu beleidigen, wird ein schlimmerer Krieg während des Pontifikats von Pius XI. kommen. Um dies zu verhindern, werde ich kommen, um die Weihe Rußlands an mein Unbeflecktes Herz und die Sühnekommunion an den ersten Samstagen zu bitten. Wenn meine Bitten beachtet werden, wird Rußland sich bekehren, und es wird Frieden geben. Wenn nicht, wird es ihre Irrtümer auf der ganzen Welt verbreiten, Kriege und Verfolgungen der Kirche verursachen.“

Wie Unsere Liebe Frau vorhergesagt hatte, brach der Zweite Weltkrieg aus und die Irrtümer des atheistischen Kommunismus verbreiteten sich über die Welt. Maria fügte noch hinzu, dass viele Menschen das Martyrium erleiden werden und etliche Nationen vernichtet werden, wenn die Menschen sich nicht bekehren.

Haben die Menschen sich bekehrt? Die Antwort ist, nein. 

Kann die göttliche Strafe noch vermieden werden?

Es hängt von der Treue der Welt zu den Bitten der Muttergottes ab.

Lucia fragte die Muttergottes während der Erscheinungen: „Wer seiht Ihr und was wollt Ihr?“ Die Dame antwortete: „Ich bin die Frau des Rosenkranzes, und ich bin gekommen, um die Gläubigen zu warnen, damit sie ihr Leben ändern und um Verzeihung für ihre Sünden bitten. Die Menschen dürfen den Herrn nicht weiter beleidigen, der schon so tief beleidigt ist. Sie müssen den Rosenkranz beten.“

Also gab uns die Gottesmutter eine Lösung: das tägliche Gebet des Rosenkranzes für die Bekehrung der Sünder.

Die Fatima-Botschaft ist ein Heilmittel für unsere Kultur, die in die Sünde versunken ist. Wenn es nicht das Versprechen der Muttergottes gäbe, dass „am Ende mein Unbeflecktes Herz triumphieren wird“, würden wir sehr enttäuscht und entmutigt sein. Also lasst uns ihre Bitten beachten. Üben wir die ersten Samstag-Andachten. Lasst uns den täglichen Rosenkranz beten. Wenn wir diese Bitten erfüllen, werden wir das traurige und unbefleckte Herz Mariens trösten und den Triumph des Guten über das Böse beschleunigen.

Die Fünfzehnte Rose aus dem Geheimnis des Rosenkranzes vom hl. Ludwig von Montfort

Das Ave Maria ist so hoch, so erhaben, dass der selige Alanus de la Roche glaubte, kein Geschöpf könne es verstehen, und nur Jesus Christus, geboren aus Maria der Jungfrau, könne es erklären.

Es erhält seinen hohen Wert hauptsächlich von der Allerseligsten Jungfrau, an die es gerichtet war, vom Zweck der Menschwerdung des Wortes, zu welchem Zweck es vom Himmel gesandt wurde, und vom Erzengel Gabriel, der es zuerst ausgesprochen hat.


Der Engelsgruß fasst mit größter Kürze die ganze katholische Theologie über die Gottesmutter zusammen. Man findet darin das Lob und die Anrufung: Das Lob schließt alles in sich ein, was die wahre Größe Mariens ausmacht; die Anrufung enthält alles, um was wir sie bitten sollen und was wir von ihrer Güte für uns erwarten dürfen.

Die heiligste Dreifaltigkeit hat den ersten Teil geoffenbart, die heilige Elisabeth hat, vom Heiligen Geiste erleuchtet, den zweiten Teil beigefügt; und die heilige Mutter Kirche fügte auf dem ersten Konzil von Ephesus im Jahre 431 den Schluss hinzu, nachdem sie die Irrlehre des Nestorius verurteilt und definiert hatte, dass die Allerseligste Jungfrau in Wahrheit Gottesgebärerin sei. Das Konzil verordnete, dass man die Allerseligste Jungfrau unter diesem glorreichen Titel mit folgenden Worten anrufe:

„Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes.“

Die Allerseligste Jungfrau war es, der dieser göttliche Gruß dargebracht wurde, um die größte und wichtigste Angelegenheit der Welt zu erledigen: Die Menschwerdung des ewigen Wortes, die Versöhnung Gottes mit den Menschen und die Erlösung des Menschengeschlechtes.

Maria wurde auserwählt als das Mittel für dieses gewaltige Ereignis, welches durch den Gruß des Engels Wirklicht wurde.

Der Gesandte dieser glücklichen Botschaft war der Erzengel Gabriel, einer der obersten Fürsten des himmlischen Hofes.

Der Engelsgruß enthält den Glauben und die Hoffnung der Patriarchen, Propheten und Apostel. Er ist die Ausdauer und Stärke der Märtyrer, die Wissenschaft der Gelehrten, die Beharrlichkeit der Bekenner und das Leben der Ordensleute. Er ist das neue Hohelied des Gesetzes der Gnade, die Freude der Engel und Menschen, der Schrecken und die Beschämung der Dämonen.

Durch das Ave Maria wurde Gott Mensch, eine Jungfrau Gottesmutter, wurden die Seelen der Gerechten aus der Vorhölle befreit, die Verluste des Himmels wiederhergestellt, die leeren Throne im Himmel besetzt, wurde die Sünde vergeben, die Gnade aufs neue geschenkt, wurden die Kranken geheilt, die Toten erweckt, die Verbannten zurückgerufen, wurde die allerheiligste Dreifaltigkeit besänftigt und die Menschen erhielten das ewige Leben.

Endlich ist der Engelsgruß der Regenbogen am Himmel, das Zeichen der Milde und Gnade, die Gott der Welt angedeihen ließ. (so der Selige Alanus de la Roche)

Der Rosenkranz und das besessene Mädchen

In seinem Buch „Das Geheimnis des Rosenkranzes“ berichtet der Hl. Ludwig von Montfort, als P. Johann Amat aus dem Orden des heiligen Dominikus in einem Orte des Königreiches Aragonien die Fastenpredigten hielt, führte man zu ihm ein vom Teufel besessenes Mädchen. Nachdem er den Exorzismus mehrmals vergeblich angewandt hatte, legte er ihr seinen Rosenkranz um den Hals, und sogleich fing sie an, ein schreckliches Geschrei und Geheul auszustoßen, indem sie sagte: „Fort, fort mit diesen Körnern, die mich quälen!“ Endlich nahm ihr der Pater aus Mitleid mit dem armen Mädchen den Rosenkranz vom Hals.

In der folgenden Nacht, als sich der Pater zur Ruhe begeben hatte, kamen dieselben Dämonen, von denen das Mädchen besessen war, wutschäumend zu ihm, um sich seiner zu bemächtigen; doch mit seinem Rosenkranz, den er fest in der Hand hielt, schlug er sie trotz ihrer Anstrengungen, ihm denselben zu entreißen, wunderbar in die Flucht, indem er sprach: „Heilige Maria, Unsere Liebe Frau vom heiligen Rosenkranz, hilf mir!“

Als er am folgenden Morgen zur Kirche ging, begegnete er jenem armen Mädchen, das noch besessen war. Einer der Teufel, die in ihr waren, fing an, sich über ihn lustig zu machen, indem er sagte: „Nicht wahr, Bruder, wenn du deinen Rosenkranz nicht gehabt hättest, hätten wir dich schön hergerichtet!“

Dann warf der Pater unversehens seinen Rosenkranz um den Hals des Mädchens und sprach: „Durch die heiligsten Namen Jesu und Mariä, seiner heiligen Mutter, und durch die Kraft des heiligsten Rosenkranzes befehle ich euch, unreine Geister, sofort aus diesem Körper zu fahren!“

Augenblicklich waren sie gezwungen, zu gehorchen, und das Mädchen war befreit.

„Diese Erzählungen zeigen uns“, folgert der hl. Ludwig, „wie groß die Macht des heiligen Rosenkranzes ist, um alle Arten von Versuchungen der bösen Geister und jegliche Sünden zu besiegen, weil die geweihten Körner des Rosenkranzes sie verscheuchen.“


Quelle: “Britain Needs Fatima Members’ Newsletter” Issue 73, 2017 (freie Übersetzung aus dem Englischen)

Donnerstag, 15. Juni 2017

Fronleichnam



Fronleichnam – 1891
Paul SCHAD-ROSSA
Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum

Unser Herr Jesus Christus, der im Allerheiligen Sakrament wahrhaftig zugegen ist, wird in der feierlichen Fronleichnamsprozession durch ein kleines Dorf getragen. Er ist ja der erhabenste Freund aller! Er schreitet durch sein Eigentum!

Der Altar wurde mit Blumen geschmückt. Bevor der Priester unter dem Baldachin, der von Honoratioren getragen wird, weitergeht, erteilt er den Segen; alle knien nieder, um ihren Schöpfer und Retter anzubeten.

Junge Mädchen in weißen Kleidern begleiten die Statue der Heiligen Jungfrau, weiter hinten folgt der Rest der Dorfbewohner, die Fahnen und die Statue ihres Schutzpatrons tragen.

Wie ist doch der Fronleichnamstag dem katholischen Volk ans Herz gewachsen! Wie dankbar sind wir unserer Kirche, dass sie uns diesen herrlichen Tag geschenkt hat. Wenn Fronleichnam nicht gefeiert würde, dann fehlte etwas Helles, Feines, Weihevolles im Kirchenjahr und in unserem Leben.

„Es ist ein Stück der Herrlichkeit und ein Grund der inneren Macht der katholischen Kirche, dass sie mit ihren Gottesdiensten und Festen die Kirchenmauern durchbricht, das Heilige hinausträgt in das Leben, mit ihren himmlischen Gesängen das Geräusch der Erde zum Schweigen bringt, sich nicht scheut, den Altar auf der Straße aufzuschlagen.“ So schrieb einst der Protestant Hengstenberg.


(Aus dem Kalender „365 Tage mit Maria“ 
von der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“, Juni 2009)

Fronleichnam - Die Kirche geht auf die Straße



„Es ist ein Stück der Herrlichkeit und ein Grund der inneren Macht der katholischen Kirche, daß sie mit ihren Gottesdiensten und Festen die Kirchenmauern durchbricht, das Heilige hinausträgt in das Leben, mit ihren himmlischen Gesängen das Geräusch der Erde zum Schweigen bringt, sich nicht scheut, den Altar auf der Straße aufzuschlagen.“

So schrieb der Protestant Hengstenberg. Und wie er können sich viele Andersgläubige dem innigen Zauber nicht entziehen, der über der Eigenart katholischen Frömmigkeitslebens liegt, in Prozessionen, Bittgängen und Wallfahrten den Dienst Gottes betend und singend aus den engen Kirchenwänden hinauszutragen in die blühende Welt, in Gottes herrliche Schöpfung.

Die Prozessionen sind der laute Ausdruck frommer Begeisterung, der es in den Räumen des Gotteshauses gleichsam zu enge wird und die ihre Empfindungen in die Welt hinausrufen und vor Himmel und Erde ihre Gefühle aussprechen will. Es ist ein tiefes Bedürfnis religiösen Volksempfindens, in öffentlichen Umzügen mit Gesang und Gebet Gott zu danken, seinen Segen herabzuflehen oder seiner Majestät Sühne zu tun. Wie sehr die Prozessionen dem Bedürfnis des frommen Volkes entsprechen, und mit welcher Liebe es an ihnen hängt, zeigte sich deutlich in jüngerer Zeit, als die Kirche sich genötigt sah, gegen gewisse Ausartungen im Prozessionswesen einzuschreiten. Die Verbote, die erlassen werden mußten, wurden als gewaltsame Eingriffe in althergebrachtes Brauchtum vielfach unbeachtet gelassen oder es wurde ihnen entschiedener Widerstand entgegengesetzt. Wie groß z. B. die Prozessionsfreudigkeit des westfälischen Volkes war, ergibt sich aus einem Brief, den der Pfarrer von Thüle bei Paderborn 1783 an seine bischöfliche Behörde richtete. Darin erklärte er im Anschluß an seinen Bericht über die zahlreichen, in seiner Pfarrei üblichen Prozessionen, „daß die Pfarrgenossen gar zu grob eigensinnig an diesen Prozessionen halten, da sie selbe auch bey allerschlechtigstem Wetter ausgeführt wissen wollen; also daß dieselben auch ohne Beysein des Pfarrers lauffen würden, wie ich in den ersten Jahren meines Hierseyns schon einmal habe erfahren müssen.“

Die Kirche hat, von Verboten, die durch Mißstände veranlaßt waren, abgesehen, die Freude des Volkes an Prozessionen liebevoll gefördert. Sah sie doch in den Prozessionen ein öffentliches Bekenntnis der Sieghaftigkeit des katholischen Glaubens, einen Feierlichen Lobpreis und Dank gegen Gott, ein durch die Macht der Gemeinsamkeit besonders wirksames Bitten um Segen und Sühne der Schuld.

Hochgelobt und gebenedeit sei das allerheiligste Sakrament des Altares,
von nun an bis in Ewigkeit!

Die Berechtigung der Prozessionen ergibt sich aus dem Leben Jesu. Er zog selbst am Palmsonntag in feierlicher Prozession in Jerusalem ein. Seit jenen Tagen drängt es auch die Christen zu öffentlichem Glaubensbekenntnis aus den Häusern und Kirchen hinaus ins Freie. Die glanzvollste aller Prozessionen ist die Fronleichnamsprozession.

Quelle: Alphons Maria Rathgeber, „Kirche und Leben“ – Ein Buch von der Schönheit und Segenskraft der Kirche. Verlag Albert Pröpster, Kempten im Allgäu 1956

Mittwoch, 14. Juni 2017

Am Fronleichnamsmorgen


Am Fronleichnamsmorgen, 1857 
Ferdinand Georg Waldmüller, © Wienmuseum

Um Unseren Herrn Jesus Christus, der wahrhaft in der Eucharistie zugegen ist, öffentlich zu feiern, zieht die Fronleichnamsprozession durch die Straßen. Die Geistlichkeit trägt das Heiligste Sakrament, gefolgt von den Honoratioren und dem ganzen Volk.
Die Junisonne beleuchtet diesen strahlenden Morgen. Im Hof bereiten sich die Kinder, die auserwählt wurden, an der Zeremonie teilzunehmen, darauf vor, sich dem Zug anzuschließen. Die Mädchen sind weißgekleidet, sie tragen eine Blumenkrone und halten in der Hand eine Lilie als Symbol der Jungfräulichkeit.
Nicht alle können an der Zeremonie teilnehmen, was Tränen verursacht. Glückliche Zeiten, in denen die Kinder so zahlreich waren! Alle werden sich entlang des Festzuges aufstellen, um die Monstranz unter dem Baldachin zu sehen und das Knie vor dem Lieben Gott zu beugen, der feierlich durch die Straßen getragen wird.

(Aus dem Kalender „365 Tage mit Maria“
von der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“, Juni 2008)

Sonntag, 11. Juni 2017

„Tut das, was Er euch sagt“



Die Hochzeit zu Kana in Galiläa. Jesus, seine Mutter und die Jünger sind dort anwesend. Es fehlt an Wein und Maria sagt ihrem Sohn, dass es keinen Wein mehr gibt. Der Herr erwidert, seine Stunde sei noch nicht gekommen. Aber seine Mutter wendet sich den Dienern zu: „Was er euch sagt, das tut!“ Und Jesus befiehlt den Dienern, die Krüge mit Wasser zu füllen und davon dem Tafelmeister zu bringen. Dieser kostet das zu Wein gewordene Wasser und sagt zum Bräutigam: „Jedermann setzt zuerst den guten Wein vor und, wenn sie trunken sind, den geringeren; du aber hast den guten Wein aufgehoben bis jetzt.“ (Joh 2,1-11) 
Das ist das erste Wunder, das Jesus durch die Vermittlung seiner Mutter vollbrachte. Gehen wir zu Maria, sie kann bei ihrem Sohn alles erlangen, was wir brauchen. 

Samstag, 10. Juni 2017

Landungsbrücke in Trouville




Das Fährboot, 1910-1911

Emanuel Phillips Fox (1865-1915)
Art Gallery of New South Wales, Sidney, Australien

Der Maler, in einem Vorort von Melbourne geboren, verbrachte mehrere Jahre in Europa. Hier malte er die Landungsbrücke für das Fährboot in Trouville in Frankreich, von wo aus man den Ort Deauville am anderen Ufer des Flusses Touques erreichen kann.
Die lebhaften Farben und die Spiegelung des Lichtes im Wasser sind eine Augenweide. Ein Mann reicht einer Frau die Hand, um ihr ins Boot zu helfen. Eine Kinderfrau trägt ein Baby in ihren Armen und schützt es mit einem Sonnenschirm. Der Fährmann mit einer Kappe hat das Boot an einem Haken festgebunden. Ein Knabe mit einem Strohhut am Kopf lacht fröhlich.
Die Eleganz der sommerlichen Kleider, der gute Geschmack und die Freundlichkeit unter den Menschen erinnert uns an eine Zeit, in der man einen Aufenthalt am Meer in liebenswürdiger und netter Gesellschaft genießen konnte - weit entfernt von der heutigen naturalistischen und exhibitionistischen Vulgarität. Das Leben war viel angenehmer und schöner, weil Moral, Selbstachtung und Respekt vor anderen vorherrschte.

(Aus dem Kalender „365 Tage mit Maria“
von der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“, Mai 2011)

Donnerstag, 1. Juni 2017

Die weltliche Herrschaft der Päpste wurde ihnen geraubt, um ihre geistliche Gewalt zu brechen

„Kein Wunder, dass die liebsten Kinder so hart behandelt werden, da man doch mit dem Vater selbst, dem Haupte der Christenheit, dem Bischof von Rom, nicht glimpflicher verfährt. Es sind allbekannte Tatsachen: Man raubte ihm seine weltliche Herrschaft und damit jene Unabhängigkeit, welche seine apostolische Sendung zu allen Völkern verlangt. Der Druck einer feindlichen Macht nötigte ihn, sich in seiner eigenen Stadt Rom, in seinem eigenen Hause einzuschließen; er fühlt sich in eine ungerechte und unwürdige Lage versetzt, und das, nachdem man das lächerliche Versprechen gemacht, für seine Würde und Freiheit bürgen zu wollen. Wir selbst kennen die zahlreichen großen Hindernisse, die man dem Wirken des apostolischen Stuhles bereitet, wie man selbst seine Absichten missdeutet, um sein Ansehen zu mindern. Täglich wird es klarer, dass der Raub der weltlichen Herrschaft deshalb stattgefunden, um den Weg frei zu bekommen, und leichter die geistliche Gewalt des Papstes zu brechen. Übrigens haben die Urheber und Anführer des Gewaltreiches dies ohne viele Umschweife ausgesprochen.“
 
Aus der Enzyklika „Annum ingressi sumus“ von Leo XIII. Vom 19. März 1902