Samstag, 25. Januar 2020

„... und auf diesen Felsen werde Ich eine Kirche erbauen“



»Wir lehren also und erklären: Nach den Berichten des Evangeliums wurde der Jurisdiktionsprimat (Regierungsvorrang) über die ganze Kirche Gottes von Christus dem Herrn unmittelbar und direkt dem heiligen Apostel Petrus verheißen und übertragen. Denn Simon allein ist es, zu dem der Herr schon lang zuvor das Wort gesprochen hatte: „Du sollst Kephas, Fels, genannt werden“ (Joh 1,41). Und Simon allein ist es, an den der Herr nach dessen Bekenntnis: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ die feierliche Erklärung richtete: „Selig bist du, Simon, Sohn des Jonas! Denn nicht Fleisch und Blut haben dir das geoffenbart, sondern mein Vater, der im Himmel ist. Und ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will im meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen. Dir will ich die Schlüssel des Himmelreiches geben. Alles, was du auf Erden binden wirst, wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, wird auch im Himmel gelöst sein.“ (Mt 16,16ff) Simon Petrus allein endlich verlieh Jesus nach seiner Auferstehung die oberste Hirten- und Führergewalt über seine ganze Herde mit den Worten: „Weide meine Lämmer. Weide meine Schafe.“ (Joh 21,15ff)
Zu dieser ganz eindeutigen Lehre der Heiligen Schrift, die die katholische Kirche allezeit auch in diesem Sinn verstanden hat, stehen in offenem Gegensatze gewisse verwerfliche Ansichten, deren Vertreter die von Christus dem Herrn seiner Kirche gegebene Regierungsform umstürzen wollen, indem sie leugnen, dass Petrus allein vor den übrigen Aposteln — und zwar vor jedem einzelnen wie vor ihrer Gesamtheit — von Christus mit dem wahren und eigentlichen Jurisdiktionsprimat ausgerüstet wurde; oder indem sie behaupten, der Primat sei nicht unmittelbar und direkt dem heiligen Petrus selbst, sondern der Kirche übertragen und erst durch die Kirche an Petrus als ihren Diener weitergegeben worden.«


Aus der „Dogmatischen Konstitution I über die Kirche Christ“, von Pius IX. mit dem I. Vatikanischen Konzil

Freiheit führt zu Korruption und zu Indifferentismus





Verurteilte Behauptung: „Es ist falsch, daß die staatliche Freiheit für jeden Kult und die allen gewährte Befugnis, frei und öffentlich ihre Meinungen und Gedanken zu äußern, dazu führt, Geist und Sitte der Völker zu verderben und zur Verbreitung der Seuche des Indifferentismus führen.“

Aus dem "Syllabus" von Pius IX., vom 8 de Dezember 1864

Gott liebt Frankreich




Sacre-Coeur, Paris

 „Gott liebt Frankreich, weil Er die Kirche liebt, und weil Er, wenn er seine Braut beschützt, auch die Erlösung seiner geliebten Tochter will... Gott liebt Frankreich, wenn sie auch nicht immer ihrer Berufung nachkam, die ihr gegeben wurde, und der Privilegien, die ihr anvertraut wurden, um diese Berufung zu erfüllen, ließ Er ihre Undankbarkeit nicht unbestraft, aber sie wieder erhob mit der gleichen Hand, die sie bestrafte. Gott liebt Frankreich, weil Er ihre Kinder in Zeiten der Not und Qual zu den Heiligtümern von Montmartre, Paray-le-Monial und der Grotte von Lourdes ruft, um zu beten, zu weinen und die Wunder seiner Allmacht zu bewundern. Gott gewährt solche Gnaden nur an die Nationen, die er retten will.“

Aus der Ansprache Papst Pius X. an französische Pilger am 23.9.1904

Eigene Übersetzung aus dem Portugiesischen in Catolicismo, Nr. 2, Februar 1951.

Bild: http://globaltraveltorusim.blogspot.com/2013/01/Sacre-Coeur-Paris-France.html

Donnerstag, 23. Januar 2020

Kinderopfer bei den Urvölkern in Amerika



von Luiz Dufaur
Eingeborene opferten Kinder in ihren Kulthandlungen den Göttern der Erde und bestätigten was die die Bibel über diese sagt: „es sind Dämonen“
Chimú Kinderopfer. Rekonstitution durch die Archäologen Gabriel Prieto von der Nationalen Universität von Trujillo; John W. Verano, Universität von Tulane; Nicolas Goepfert, CNRS; Anne Pollard Rowe.

Ein Team peruanischer Archäologen hat unter anderem nach Angaben des Londoner The Guardian den Ort des größten Kindermassenopfers in der Geschichte entdeckt.
Ohne dass es das Ziel der Wissenschaftler war, lenkten sie die Aufmerksamkeit auf eine der umstrittensten Redewendungen in der Heiligen Schrift und bestätigten diese.
In der Tat, wenn die Bibel sich auf Heiden und ihre Götter bezieht, tut sie dies mit Entsetzen und Entrüstung. In Psalm 95,5 heißt es: „Alle Götter der Heiden sind Dämonen“ („Omnes dii gentium, daemonia“).
In zahlreichen Bibelstellen sehen wir, wie die Propheten und Vertreter Gottes Götzenbilder zerstören und sie verurteilen mit feurigem Eifer für den einzigen Schöpfer, der als einziger der Anbetung würdig ist.
Die mit dem Götzenkult verbundenen verdorbenen Verbrechen und Sitten werden ebenfalls mit Entsetzen verurteilt. Aber es gab nicht wenige Menschen, die diese Haltung der Propheten und heiligen Autoren für übertrieben hielten.
Die Wissenschaften, die die Antike erforschen, untersuchen insbesondere die götzendienerischen heidnischen Zivilisationen, die in die Geschichte des auserwählten Volkes eingriffen, und versuchten, es von seiner Berufung abzulenken.
Sie liefern ununterbrochen Beweise für die Perversion von Götzenbildern, die als Götter galten, die von den Heiden angebetet wurden und ihren Dämonismus demonstrierten.
Einige der vom Chimú-Kult in Huanchaco geschlachteten Kinderleichen.
Gleiches gilt für indigenen Zivilisationen in Amerika, insbesondere vor der seligen Ankunft katholischer Missionare und der Geburt der dortigen Länder.
Ein aktuelles Beispiel hierfür aus Perú war die makabere Entdeckung der Leichen von 227 Opfern im Alter von 5 bis 14 Jahren in der Nähe der Küstenstadt Huanchaco, 570 km nördlich von Lima.
Wie Archäologen der Nachrichtenagentur AFP mitteilten, hatten einige der Leichen zum Zeitpunkt der Ausgrabung noch Haare und Haut.
Obwohl unklar ist, in welchem Jahr sie dem Holocaust ausgesetzt waren, glauben Experten, dass die Kinder vor mehr als 500 Jahren geopfert wurden.
Die Entdeckung kommt nur ein Jahr, nachdem die Überreste von 200 geopferten Kindern an zwei anderen Orten in Peru gefunden wurden.
Der Untersuchung zufolge weisen die Körper der Kinder Anzeichen auf, dass sie während des feuchten Klimas (Regenzeit) hingerichtet und mit Blick zum Meer begraben wurden.
Dies bedeutet, dass sie wahrscheinlich geopfert wurden, um die Kräfte der Natur zu besänftigen, die von der „Kultur“ der Chimú schändlicherweise als göttlich verehrt wurden.
Opfermesser der Chimú,
Metropolitan Museum
of Art, NYC
Diese „Kultur“ besiedelte eine der mächtigsten Organisationen an der Nordküste Perus, in der sie lebten.
Sie erreichten zwischen 1200 und 1400 Bekanntheit, bevor sie von den Inkas besiegt wurden.
Diese wurden ihrerseits von spanischen Katholiken befriedet und evangelisiert, eine Bekehrung, die diese grausamen Rituale beendete.
Die Chimú-Zivilisation verehrte einen Mondgott namens Shi, der, glaubten sie im Gegensatz zu den Inkas, mächtiger sei als die Sonne.
Die fanatischsten Anhänger opferten regelmäßig Menschenopfer und brachten andere perverse Opfer während spiritueller Rituale.
Diese „ursprüngliche“ religiöse Mystik mit mehreren mehr oder weniger legendären Varianten steht im Mittelpunkt vieler indigener Aberglauben in Amerika und bildet den Mittelpunkt des Glaubens an Pachamama, die in den vatikanischen Gärten im Rahmen der Panamazonas-Synode verehrt wurde.
Im Kern dieses dämonischen Glaubens befand sich ein Urgott - der mehrere Namen erhielt: „Roter Gott“, „Shi“ und andere -, der von einem weißen Gott, der Sonne, in die Tiefen der Erde vertrieben wurde.
Dieser „rote Gott“ hat Momente, in denen er kurz davor steht, sein höllisches Gefängnis zu verlassen. Seine Anbeter müssen dann perverse Kulte üben, um ihn zu helfen, sich zu befreien.
Dies ist die Macht, die sich im Zentrum der Erde befindet, und die Energie, die in Pachamama („Mutter Erde“) pulsiert. Eine Art dämonische Befreiungstheologie, die bestimmte Lehren hervorruft, die in der panamazonischen Synode erwähnt wurden.
Die Ausgrabungsarbeiten der Archäologen am Ort der Massengräber werden fortgesetzt, da, wie sie betonten, noch mehr Leichen entdeckt werden können.
„Dies ist der größte Ort, an dem die Überreste geopferter Kinder gefunden wurden. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es so etwas.“
„Es ist unkontrollierbar, wo immer man gräbt, findet man eine weitere (Leiche)", sagte der Chefarchäologe Feren Castillo von der Nationalen Universität von Trujillo der englischen Zeitung.
Die Kirche San Pedro in Andahuaylillas, Peru, mit einem starken Beitrag christianisierter Ureinwohner, beweist die erfolgte moralische Rettung durch die katholische Zivilisation.

Seit letztem Jahr haben die Teams die Opferstätte von Huanchaco ausgegraben, einer Küstenstadt in der Nähe von Trujillo, Perús drittgrößter Stadt.
Laut „The Guardian“ erklärte der Archäologe Feren Castillo, dass die geopferten Kinder, die Natur, oder Pachamama, besänftigen sollten, tatsächlich aber auf das El Niño-Phänomen abzielten, das diesen abergläubischen und sadistischen Indianern nicht bewusst war.
So deuten die Zeichen des Opfertodes auf regnerisches Wetter hin, und die Opfer wurden mit Blick zum Meer begraben.
Einige zeigten silberne Ohrringe, was die Annahme der Gefangenschaft ausschließt und andeutet, dass sie mit Zustimmung der wohlhabenden Eltern getötet wurden.
Die Archäologen fanden im Juni 2018 die ersten Kinder in unmittelbarer Nähe im Viertel Pampa la Cruz und gruben 56 Skelette aus.
In Huanchaquito erschienen im April 2018 die Überreste von 140 geopferten Kindern und 200 Lamas, Tieren, die den Anden geopfert wurden.
Die Skelette zeigten Verletzungen am Brustbein, wahrscheinlich mit einem Zeremonienmesser verursacht. Die ausgekugelten Rippen deuten darauf hin, dass der Priester versuchte, das klopfende Herz der Kinder herauszuholen.
Eheschließung von Martín García de Loyola (indirekter Nachfahre des hl. Ignatius) und Beatriz Clara Coya (aus der königlichen Familie der Inkas). Die Evangelisierung brachte die Völker zusammen. Kirche der Gesellschaft (Jesu), Cuzco, 17. Jahrhundert.

Fußabdrücke, die Regen und Erosion überstanden haben, deuten darauf hin, dass die Kinder in Chan Chan, einer antiken Stadt, 1,5 km von Las Llamas entfernt, zur Opferstätte geführt wurden, sagte Gabriel Prieto, Professor für Archäologie an der Nationalen Universität von Trujillo in Perú, der die Ausgrabung zusammen mit John Verano von der University of Tulane, USA, leitete.
Die Ergebnisse wurden von National Geographic Magazin veröffentlicht, wie „The Guardian“ berichtete.
Die Chimú-Zivilisation verschwand 1475 als sie vom Inka-Reich erobert wurde. Dieses wurde glücklicherweise befreit von den schauderhaften Praktiken durch die Verbreitung des Evangeliums und das milde Gebot Christi, die von den spanischen Eroberern eingeführt wurden.
Jeffrey Quilter, Direktor des Peabody-Museums für Archäologie und Ethnologie an der Harvard Universität, stellte fest, dass der Standort „konkrete Beweise“ dafür liefert, dass in Peru in großem Maße Kinderopfer stattgefunden haben und Teil „ursprünglicher Kulturen“ waren.
„Berichte über große Opfer sind in anderen Teilen der Welt bekannt, aber es ist schwierig zu wissen, ob die Zahlen übertrieben sind oder nicht“, sagte Quilter, der das Wissenschaftlerteam leitet, das DNA-Proben von Überresten der Kinder analysieren wird.
Einige alte Kulturen in Amerika, einschließlich der Mayas, Azteken und Inkas, praktizierten Menschenopfer, aber das Massenopfer von Kindern wurde bisher selten so gut dokumentiert.
Es ist einer der schrecklichsten Aspekte des vom Satanismus getränkten Heidentums.
Doch eine perverse „schwarze Legende“ versucht immer noch, den gegenteiligen Eindruck zu erwecken: die Zerschlagung von wundervollen Kulturen, von den nach Gold und Sklaven gierigen europäischen Katholiken.
In Nordamerika gibt es noch mehr Entdeckungen, die seit Jahrzehnten gemacht wurden, wie das „History News Network“ 2006 dokumentierte, und in letzter Zeit auch „The Daily Mail“.
Archäologen entdeckten die Überreste von ungefähr 550 Menschen, die in der Nähe von Mexiko-Stadt rituell geopfert wurden.
Mit diesem Massaker, das die aztekischen Priester angerichtet hatten, dachten die heidnischen Anbeter der Kräfte der Erde, sie würden die Ankunft der Evangelisierer und Spanier im Jahr 1519 stoppen.
Die Opfer wurden monatelang in Käfigen gehalten, ihre Herzen wurden herausgerissen, ihre Knochen gekocht und ihre Schädel geschält.
Unsere Liebe Frau von Guadalupe erschien dem hl. Juan Diego und eroberte die Herzen der Amerikaner. So hat die Muttergottes diese Herzen exorziert, trotz der weiterhin aktiven teuflischen Beharrlichkeit.
Oft wurden die noch pulsierenden Überreste von Zauberern und anderen Indianern verschlungen. Das satanische Gemetzel dauerte sechs Monate.
Diese kollektiven Opfer waren unter den Indianern vor der Evangelisierung Amerikas üblich.
Trotzdem beabsichtigt die kommunoprogressive Neomissiologie, dass die indigene Kultur die gute ist und dass das Böse mit der Evangelisierung der katholischen Missionare nach der Entdeckung des amerikanischen Kontinents begann.
Die Entdeckungen der Opferstätten untermauert die Überzeugung, dass die Kirche Recht hatte, indem sie die Missionare entsandte, die Amerika aus Heidentum, Barbarei, Unwissenheit und grausamer Wildheit befreiten, in der die indigenen Bewohner lagen.
Danken wir immer Unserer Lieben Frau und der heiligen katholischen Kirche, die uns Jesus Christus und die christliche Zivilisation gebracht haben.

Luis Dufaur Schriftsteller, Journalist, Referent für internationale Politik, Mitglied des IPCO (Institut Plinio Corrêa de Oliveira), Webmaster mehrerer Blogs

Aus dem Portugiesischen mit Hilfe von Google-Übersetzer in
https://esta-acontecendo.blogspot.com/2020/01/cultos-originarios-indigenas.html
vom 20.01.2020
© Nachdruck der deutschen Fassung ist mit Quellenangabe gestattet.
In signierten Artikeln veröffentlichte Meinungen und Konzepte liegen in der alleinigen Verantwortung der Autoren.

Ein Brief des hl. Bernhard an die römische Kurie


Im 12. Jahrhundert schrieb der hl. Bernhard folgenden Brief an die Römische Kurie
An meine Hochwürdigen Priester,
den Herrn Bischöfen und Kardinälen der Römischen Kurie,
der Bruder Bernhard, Abt von Clairvaux,
Grüße und Gebete.


Alle haben wir das Recht, über Themen zu schreiben, die uns alle angehen. Ich fürchte mich also nicht, wegen Eingebildetheit oder übermäßiger Kühnheit gerügt zu werden, wenn ich jetzt tue, was ich tun werde; denn obwohl ich der elendste aller Gläubigen bin, so habe ich immer noch die Ehre der römischen Kurie in meinem Herzen. Auf diese Weise verzehre ich mich an Mitleid und es bedrückt mich die Traurigkeit, dass sogar das Leben mich belastet. Und das liegt daran, dass ich den Greuel im Hause Gottes gesehen habe. Da ich mich ohne ausreichende Macht fühle, um so viele und viele Übel zu heilen, habe ich keine andere Wahl, als diejenigen darauf hinzuweisen, die die Macht dazu haben. Wenn Sie es tun, umso besser; andernfalls hätte ich mein Gewissen entlastet, und Sie können keine gerechte Entschuldigung haben.
Ignorieren Sie nicht, dass Papst Innozenz [II.] von ruhmreicher und glücklicher Erinnerung, im Einvernehmen mit uns und der gesamten Römischen Kurie ein Urteil ausgesprochen hatte, mit dem er verfügte, dass die Wahl von Willhelm [zum Erzbischof von York] als rechtswidrig, und als wahre und gotteslästerliche Einmischung angesehen werden sollte, wenn der andere Willhelm, Dekan der Kirche [von York], nicht schwöre, dass sein Namensvetter unschuldig in allem ist, was ihm angelastet wurde. Sie wissen auch, dass diese Bestimmung weitaus milder als streng war: Willhelm selbst, der Angeklagte, hatte um diese Gnade gebeten.
Es hätte Gott gefallen, dass sich das, was im gegenseitigen Einvernehmen vereinbart worden war, erfüllt hätte! Hoffentlich wurde alles, was dagegen unternommen wurde, für null und nichtig erklärt! Was ist passiert? Der Dekan schwor überhaupt nicht, und doch setzte sich der andere auf dem Stuhl der Pestilenz. Ich wünschte, wir könnten noch einen Pinchas aufstehen sehen [Num. 25, 7], um mit dem Schwert in der Hand diesen Prostituierten zu schlagen! Wer würde es uns gewähren den heiligen Petrus selbst auf seinem Stuhl zu sehen, um die Bösen mit einem Wort aus seinem Mund auszurotten! Viele schreien aus tiefster Seele nach Euch und bitten von ganzem Herzen um die beispielhafte Bestrafung eines solchen Sakrilegs. Wenn Sie nicht sofort zu Hilfe kommen, kann ich Ihnen versichern, dass das Ärgernis aller Gläubigen umso schlimmer sein wird, je später die Abhilfe erfolgt. Ich befürchte, dass derselbe Apostolische Stuhl an Glaubwürdigkeit verlieren und sich selbst um sein Ansehen bringen wird, wenn er nicht die Hand auf diesen Rebellen legt, der seine Dekrete mit Füßen getreten hat, so dass es den anderen Angst einflößt und sie davon abhalten, einem solch schändlichen Beispiel zu folgen.
* * *
Aber was soll ich von den geheimen und wahrhaft finsteren Briefen sagen, die Wilhelm erhalten hat, wenn auch nicht von dem Fürsten der Finsternis, sondern von den Fürsten selbst, den Nachfolgern der Apostel? Sobald diese Nachricht die Ohren der Gottlosen erreichte, verspotteten sie die Dispositionen des Apostolischen Stuhls und lachten über die römische Kurie, die sich nach einer öffentlichen Verurteilung widersprach, indem sie insgeheim Briefe verschickten, die das Gegenteil befahlen.
Was soll ich noch hinzufügen? Wenn nach alldem Sie das Wissen um diesen  schwerwiegendsten Skandal nicht stört, der sowohl den Starken als auch den Vollkommenen widerfährt, vertraue ich den Schwachen und Einfachen; wenn Sie kein Mitleid mit den armen Äbten haben, die aus den entferntesten Gegenden der Erde nach Rom berufen wurden; wenn Ihnen der Ruin so vieler religiöser Häuser nicht bewegt, die unweigerlich unter der Gerichtsbarkeit dieses Unterdrückers zugrunde gehen werden; schließlich um zu schließen, mit dem ich hätte beginnen sollen, wenn Sie sich nicht einmal vom Eifer der Herrlichkeit Gottes belebt fühlen, — werden Sie Ihrer eigenen Schande gegenüber gleichgültig sein, die direkt aus der Schande hervorgeht, die auf die ganze Kirche fällt? Kann die Bosheit dieses Mannes so groß sein, dass sie sich Ihnen aufzwingen wird? Vielleicht werden Sie mir sagen: Was sollen wir tun, wenn er die Weihe bereits erhalten hat, wenn auch auf sakrilegischer Art? Ich antworte darauf, dass ich es für herrlicher halte den Magier Simon aus dem Luftraum herabzustürzen als ihn das Fliegen zu hindern. Auf der anderen Seite, in welcher Situation werden Sie alle gläubigen Ordensleute lassen, die aus Gewissensgründen glauben kein Sakrament von so mit Lepra befleckten Händen empfangen können? Ich neige dazu zu glauben, dass sie alle die Verbannung vorziehen, anstatt sich dem Tod zu ergeben. Vielmehr werden sie sich für ein Wanderleben außerhalb ihres Landes entscheiden, als dort zu wohnen und das Essen zu sich nehmen zu müssen, das den Götzen angeboten wird. Wenn also die römische Kurie sie zwingen würde, sich gegen ihr Gewissen zu wenden und vor Baal die Knie zu beugen, möge der gerechte Gott dafür Rechenschaft verlangen. Meinerseits zitiere ich Sie für sein Urteil vor dieser anderen himmlischen Kurie, die nicht mit Bestechungsgeldern korrumpiert werden kann.
Abschließend bittet Sie dieser Euer Diener, durch die inniggeliebten Barmherzigkeiten des Herrn, dass, wenn noch etwas Eifer für die göttlichen Herrlichkeit in Euren Seelen brennt, Ihr die Übel, die die Heilige Kirche quälen in Betracht ziehet, zumindest Ihr, die ihre Freunde seid, setzt alle Eure Bemühungen ein, um zu verhindern, dass ein solch verabscheuungswürdiger Vorfall bestätigt wird.
Bernhard

Übersetzung vom Portugiesischen in Catolicismo Nr. 241 von Januar 1971
Dortige Quelle: “Obras Completas del Doctor Melifluo, San Bernardo, Abad de Claraval”, trad. do Pe. Jaime Pons, S. J. — Ed. Rafael Casulleras, Barcelona, 1929 — vol. V, “Epistolario”, pp. 488-490, carta 236,].
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Kommetar
Luiz F Nadal
Wie wären heute der Ton und die Anpassungen des Briefes des feurigen Abtes von Clairvaux an Kardinal Parolin zu seinen Verhandlungen mit der chinesischen kommunistischen Regierung über die Verhältnisse der schismatischen patriotischen Kirche zur Kirche des Schweigens in China?

Dienstag, 21. Januar 2020

Der Deutsche Synodale Weg führt in ein Deutsches Schisma



Die fünf Betrüge des deutschen pseudo-synodalen Wegs

Von Jose Antonio Ureta,
(Acies Ordinata, München, 18.
Januar 2020)

Der von der Deutschen Bischofskonferenz eingeschlagene „Synodale Weg“ weicht radikal vom traditionellen Synodenmodell ab (1) und wird, wenn er nicht rechtzeitig gestoppt wird, zu einem Schisma führen. In der Tat basiert der besagte „Synodale Weg“ auf fünf Betrügereien:
1. THEOLOGISCHER BETRUG
Da die Ziele einer regulären Diözesansynode rein pastoral und disziplinarisch sind, liegen Fragen des Glaubens und der Disziplin jenseits der Diözesanebene außerhalb ihrer Zuständigkeit. Die vier Foren, die zur Vorbereitung der Veranstaltung eingerichtet wurden (Macht in der Kirche; Priesterzölibat; Sexuallehre und Zugang von Frauen zu kirchlichen Ämtern) befassen sich ausschließlich mit den beiden oben genannten Arten verbotener Fragen. Darüber hinaus sind die in diesen vier Punkten vorgebrachten Vorschläge größtenteils häretisch, während der angebliche Vorwand — zuzuhören, was der Geist der Kirche durch die Gemeinschaft sagt —, auch häretisch ist, sofern er darauf hindeutet, dass die göttliche Offenbarung zum Ausdruck kommt und sich durch menschliche Wechselfälle entwickelt.
2. EKKLESIOLOGISCHER BETRUG
Die Bischöfe erhalten mit der Ordination und Ernennung die Befugnis, zu heiligen, zu lehren und zu regieren. Als Lehrer müssen sie nicht nur Zeugen, sondern auch Richter der offenbarten Wahrheit sein, eine Funktion, die sie bei Kontroversen niemandem übertragen können. Als Hirten besitzen sie eine gewöhnliche, ordnungsgemäße und unmittelbare Macht über ihre Herde, einschließlich der gesetzgebenden Gewalt, die sie auf persönliche und ausschließliche Weise ausüben müssen, ohne „zusammen mit anderen Personen, Organismen oder Diözesanversammlungen Gesetze erlassen zu dürfen“. Die Mitglieder der Synode spielen daher lediglich eine „beratende“ Rolle (4), und dies umso mehr, wenn es sich bei diesen Mitgliedern um einfache Laien handelt.
Entgegen diesem hierarchischen Charakter der Kirche macht der deutsche „Synodale Weg“ die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gleichberechtigt, welches die Mitverantwortung für die Entwicklung und das Ergebnis des synodalen Prozesses übernommen hat (5). Der demokratische Charakter der Veranstaltung wird durch die Tatsache unterstrichen, dass:
• Die Synodalversammlung, das höchste Organ ist, das alle Entscheidungen treffen wird, wird bis heute aus einer Mehrheit von 122 Laien (einschließlich einer Mehrheit von 70 Frauen) bestehen, verglichen mit nur 105 Geistlichen (einschließlich 69 Bischöfen, 32 Priestern und 4 Diakonen);
• Die Präsidentschaft der Synode wird zu gleichen Teilen von den Präsidenten und Vizepräsidenten der Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der Laien verwaltet;
• Die Vorbereitungsforen setzen sich zu gleichen Teilen aus 10 Mitgliedern zusammen, die von jeder dieser beiden Organismen ernannt werden.
Kurz gesagt, „Synodalität“ ist nur eine betrügerische Bezeichnung für eine radikale Demokratisierung der Kirche.
3. SOZIOLOGISCHER BETRUG
Der deutsche „Synodale Weg“ setzt voraus, dass das Zentralkomitee der deutschen Katholiken ein Vertreter der katholischen Gläubigen ist. Es stellt sich im Gegenteil heraus, dass der ZdK eine Art Parlament ist, in dem fast zwei Drittel der Mitglieder Delegierte katholischer Vereinigungen sind, die nicht den gewöhnlichen Besucher der Sonntagsmessen vertreten, sondern den sogenannten „Räte- und Verbandskatholizismus“, d.h. eine Art Nomenklatura von Apparatchiks von aktivistischen Organisationen mit liberaler Ausrichtung. (6)
4. METHODOLOGISCHER BETRUG
Der „Synodale Weg“ nimmt den MHG-Bericht (7) über sexuellen Missbrauch durch katholische Geistliche in Deutschland zum Vorwand. Im Gegensatz zu den Beweisen und anderen Studien, die auf moralische Nachlässigkeit und den Zusammenbruch der Moraltheologie als Hauptverursacher hinweisen(8), klagt stattdessen dieser Bericht die Machtstruktur der Kirche, den heiligen Charakter des Priesteramts, die katholische Sexualmoral und insbesondere ihre Verurteilung von Homosexualität an. Mit anderen Worten betrachtet der „Synodale Weg“ von Anfang an die Schlussfolgerungen, die er zu ziehen beabsichtigt, als unbestreitbare Prämissen.
5. MENSCHLICHER BETRUG
Seit fünfzig Jahren versucht die vorherrschende Strömung der Deutschen Bischofskonferenz, die von den Führern der deutschen neo-modernistischen Theologie vertretenen Häresien in die katholische Kirche einzudringen. Anstatt diese Häresien mit voller Transparenz anzunehmen, verstecken sich die deutschen Bischöfe hinter den Laien und wollen, dass die Laien unter dem Vorwand der „Synodalität“ die volle Verantwortung für den Bruch mit der Wahrheit Christi tragen, der auf Luthers Spuren betrieben wird von der neuen schismatischen Kirche, die sie aufbauen.
Doch Kardinal Marx und seine Kollegen irren sich völlig: Auch wenn Papst Franziskus die Empfehlungen des deutschen „Synodalen Weges“ billigt, lassen sich die lebendigen und dynamischen Elemente der katholischen Kirche in Deutschland und alle wahren Katholiken auf der ganzen Welt von ihren Machenschaften nicht täuschen und werden es schaffen, Unserem Herrn Jesus Christus und seiner Kirche treu zu bleiben.
In der Tat gehört die Kirche Christus und nicht seinem Stellvertreter. Wahre Synodalität wird in der Kirche nur dann erreicht, wenn Pastoren und Gläubige „zusammen gehen“ und dem Guten Hirten folgen, geleitet von seinen Lehren, ohne sie zu verfälschen, um sie den launischen Winden des Zeitgeists anzupassen.

Fussnoten:
(1) Seit mehreren Jahrhunderten bezeichnet der Begriff „Synode“ Versammlungen der Geistlichen einer Diözese, die sich mit kirchlichen das geistliche Wohl der Diözesangemeinschaft betreffenden Angelegenheiten befassen (Kodex des Kanonischen Rechts, 1917, Nr. 356; Kodex von 1983, Nr. 460). In seinem meisterhaften Werk De Synodo diocesana fasst der Kanoniker Papst Benedikt XIV. in einfachen Worten die Ziele und Zuständigkeitsbereiche der Diözesansynoden zusammen: depravata corrigantur; ignorantes instruantur; regulae morum formentur; provincial synodo decreta publicentur, d.h. um Missbräuche zu korrigieren, Unwissende zu erziehen, die guten Sitten zu fördern und die Entscheidungen von General- oder Provinzialkonzilien in die Praxis umzusetzen.
(2) „Die zwischen der Teilkirche und ihrem Oberhirten und der Gesamtkirche und dem Papst herrschende tiefe Verbundenheit fordert, dass der Bischof von der Synodendiskussion Thesen oder Positionen ausschließt, die von der fortwährenden Lehre der Kirche oder dem Päpstlichen Lehramt abweichen bzw. disziplinäre Fragen betreffen, die der höchsten oder einer anderen kirchlichen Autorität vorbehalten sind und die unter Umständen mit dem Anspruch eingebracht wurden, dem Heiligen Stuhl entsprechende «Voten» zu übersenden.“ (Kongregation für die Bischöfe und Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Instruktion über die Diözesansynoden, IV. 4).
(3) Ebda., Zusatz. „Der Bischof übt auch bei der Abhaltung der Synode das Amt der Leitung der ihm anvertrauten Kirche aus: er beschließt die Einberufung, er legt die von der Synode zu diskutierenden Fragen vor, er leitet die Sitzungen der Synode; schließlich unterschreibt er als einziger Gesetzgeber die Erklärungen und Dekrete und ordnet ihre Veröffentlichung an“ (Kongregation für die Bischöfe - Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Instruktion über die Diözesansynoden, I. 1).
4 Kodex von 1983, Canon Nr. 466 und 467. Die Rolle der Mitglieder einer Synode beschränkt sich auf die „Unterstützung des Diözesanbischofs“ bei ihren Meinungen (ebd., Nr. 460).
(5) Das ZdK hatte seine Teilnahme davon abhängig gemacht, dass die Beschlüsse der Versammlung «verbindlich» wären, musste sich aber letztendlich auf diese Forderung verzichten, damit der synodale Schritt nicht ipso facto ketzerisch und schismatisch wird. Tatsächlich «haben die Resolutionen der Synodalversammlung keine eigene Rechtswirkung» (Statuten des Synodalen Weges, Art. 11 Abs. 5). Ebenso musste der ZdK akzeptieren, dass die Beschlüsse nicht nur von der Mehrheit der Versammlung, sondern auch von der 2/3 Mehrheit der Bischöfe gebilligt werden.
(6) Mathias von Gersdorff, “Understanding the Kerfuffle in the German Catholic Church” (www.lifesitenews.comthe-german-catholic-church-interview-with-ma). In einem offenen Brief an Kardinal Marx erklärte George Weigel: „Dies ist eher so, als würde Präsident Trump mit Fox News oder Speaker Pelosi mit den Herausgebern der New York Times beraten.“ (www.firstthings.com/web-exclusives) / 2019/03 / an-open-letter-to-Kardinal-reinhard marx.
(7) So genannt, weil es von Forschern der Universitäten Mannheim, Heidelberg und Gießen verfasst wurde.

(8) Siehe insbesondere: Wortlaut: Die Kirche und der Skandal des sexuellen Mißbrauchs


Sonntag, 12. Januar 2020

Die Taufe Jesu


Der Fels 1501


Das Bild zeigt das Deckenmosaik des arianischen Baptisteriums, im 6. Jhdt. unbenannt in Santa Maria in Cosmedin, in Ravenna.
Christus steht nackt in den Fluten des Jordan. Der Hl. Geist schwebt über seinem Haupt und teilt sich ihm mit. Johannes, im Gewand aus Kamelhaar (Mk 1,6), legt nur seine Hand auf Christi Haupt. Als Paar sind Johannes und die gegenüber sitzende Personifikation des Jordan aufgebaut. Johannes hält den Prophetenstab, sein Gegenüber ein Flussschilf. Johannes steht auf einem grünen Felsen, in einem ebenso grünen Gewand, in den Wasserfluten.
Der äußere Ring zeigt die zwölf Apostel. Sie sollen die Taufe fortsetzen (und taufet alle Völker Mt 28,19). Sie sind gruppiert um den leeren Thron, den Christus besteigen wird. Direkt neben dem Thron stehen Petrus und Paulus. Der Thron erinnert an Off 22, 1,2: „Und er zeigte mir einen Strom lebendigen Wassers ... der ausgeht vom Throne Gottes und des Lammes“. Bei den um den Thron Stehenden, die weiß gekleidet sind, sind die gemeint, welche ihre Gewänder weiß gewaschen haben im Blute des Lammes (Off 7,15). Sie haben Christus in der Taufe angezogen (Gal 3,27) und tragen ihr Hochzeitsgewand (Mt 22,11). Die Apostel tragen Kronen, einem antiken Opfergestus gemäß in verdeckten Händen. Sie legen diese Kronen vor dem Thron nieder (Off 4,10). AE

(Titelbild DER FELS Januar 2015)
Redaktion: Eichendroffstr. 17, D-86916 Kaufering
HubertGindert@der-fels.de

Bildquelle: https://it.wikipedia.org/wiki/File:Ravenna,_battistero_degli_ariani_(prima_metà_del_VI_secolo).jpg

Donnerstag, 9. Januar 2020

Kardinal Zen schreibt an alle Kardinäle und warnt vor „Mord an der Kirche in China“



„Können wir tatenlos zusehen, wie diejenigen, die die Kirche in China schützen und vor ihren Feinden verteidigen sollten, ihre Tötung vorantreiben?“
 
Kardinal Joseph Zen, SDB, hat einen Brief an alle Kardinäle der Welt geschickt, in dem er das Problem des Geheimabkommens aufdeckt, das im September 2018 zwischen dem Vatikan und der Kommunistischen Partei Chinas unterzeichnet wurde.

von Fernando Beltrán (InfoVaticana)
Diese Frage, so der chinesische Kardinal, „betrifft nicht nur die Kirche in China, sondern die ganze Kirche. Und wir Kardinäle haben eine große Verantwortung, dem Heiligen Vater bei der Leitung der Kirche zu helfen“.
InfoVaticana hatte Zugriff auf den am 27. September 2019 datierten Brief, den wir unten wiedergeben. Der Brief enthält als Anhang die im Juli von Kardinal Zen veröffentlichte Dubia und die im Juli (2019) vom Heiligen Stuhl veröffentlichten Richtlinien:

Kardinal Joseph Zen Ze-kiun, 
Erzbischof em. von Hong Kong
Eminenz,
entschuldigen Sie mich für die Unannehmlichkeiten, die Ihnen dieser Brief bereiten könnte, aber aus Gewissensgründen glaube ich, dass das Problem, mit dem ich mich befasse, nicht nur die Kirche in China betrifft, sondern die ganze Kirche. Und wir Kardinäle haben die immense Verantwortung, dem Heiligen Vater bei der Leitung der Kirche zu helfen.
Aus meiner Analyse des Dokuments des Heiligen Stuhls (vom 28.6.2019), „Pastorale Richtlinien zur zivilen Registrierung von Geistlichen in China“, geht eindeutig hervor, dass es die Gläubigen in China dazu drängt, einer schismatische Kirche (vom Papst unabhängige und unter dem Befehl der Kommunistischen Partei) beizutreten.
Am 1. Juli übergab ich dem Papst meine „Dubia“. Am 3. Juli hat mir Seine Heiligkeit versprochen, dass er daran sehr interessiert sei, aber bis heute weiß ich immer noch nichts.
Kardinal Parolin sagt, wenn wir heute über die unabhängige Kirche sprechen, sollten wir diese Unabhängigkeit nicht als absolut verstehen, weil das Abkommen die Rolle des Papstes in der katholischen Kirche anerkennt.
Erstens kann ich nicht glauben, dass diese Erklärung in der Vereinbarung enthalten ist, ohne sie gesehen zu haben (unter anderem, warum sollte diese Vereinbarung geheim gehalten werden und nicht einmal ich, ein chinesischer Kardinal, sie sehen darf?). Noch deutlicher wird jedoch, dass die gesamte Realität nach der Unterzeichnung des Abkommens zeigt, dass sich nichts geändert hat, im Gegenteil…
Kardinal Parolin zitiert einen Satz aus dem Brief von Papst Benedikt XVI., ganz aus dem Kontext gerissen und dem gesamten Absatz diametral entgegengesetzt.
Diese Manipulation der Gedanken des Papstes Emeritus ist eine schwerwiegende Missachtung; oder vielmehr, es ist eine bedauerliche Beleidigung der Person des milden und freundlichen, noch lebenden Papstes.
Es empört mich auch, dass sie oft erklären, dass das, was sie tun, im Einklang mit dem Denken des vorherigen Papstes steht, wenn doch das Gegenteil der Fall ist. Ich habe Grund anzunehmen (und ich hoffe, dass ich es eines Tages anhand von Archivdokumenten nachweisen kann), dass die unterzeichnete Vereinbarung mit der übereinstimmt, die Papst Benedikt seiner Zeit verweigerte.
Geschätzte Eminenz, können wir tatenlos zusehen, wie diejenigen, die die Kirche in China schützen und vor ihren Feinden verteidigen sollten, ihre Tötung vorantreiben?
Euer Bruder, auf den Knien flehend
Kardinal Joseph ZEN S.D.B,

Übersetzung aus dem Portugiesischen mit Hilfe von Google-Übersetzer in
http://www.abim.inf.br/o-cardeal-zen-escreve-a-todos-os-cardeais-advertindo-sobre-o-assassinato-da-igreja-na-china/
am 8. Januar 2020
In signierten Artikeln veröffentlichte Meinungen und Konzepte liegen in der alleinigen Verantwortung der Autoren.

© Nachdruck der deutschen Fassung ist mit Quellenangabe gestattet.

Montag, 6. Januar 2020

Anbetung der Könige




Lk 1,23: „Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott mit uns.“
Da man den Maler namentlich nicht kennt, erhielt er einen Kunstnamen: Meister des kleinen Diptychons des Bargello. Damit ist auch gesagt, dass dieses Bild im Florentiner Nationalmuseum, im Palazzo dei Bargello, hängt.
Datieren lässt es sich auf das letzte Viertel des 14. Jahrhunderts: Es gibt noch einen goldenen und noch keinen naturalistischen Himmel-Hintergrund. Die Gesichtszüge sind weich und ebenso der üppige Faltenwurf. So spricht man hier vom „weichen Stil“ der Hochgotik.
Maria sitzt erhöht auf einem Thron mit Baldachin darüber. Eine Hebamme schiebt ihr ein Kissen in den Rücken, ein nettes, profanes Detail. Sie selber ist Thron ihres Kindes. Sie ist sedes sapientiae (Sitz der Weisheit). Einen Baldachin, auch „Himmel“ genannt, trägt man heute noch bei der Fronleichnamsprozession „über Christus“! Rechts unten, in der Ecke, sieht man den, entsprechend seiner Bedeutung in dieser Szene, recht kleinen Joseph.
Drei Könige kommen zu seinem Pflegekind. Mt 2,11 „Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm.“ Ein alter König hat seine Krone vor den Knaben gelegt, sein Geschenk schon Maria überreicht und küsst dem Jesuskind den Fuß, Zeichen höchster Verehrung. Ein folgender, etwas jüngerer König ist gerade dabei, sich die Krone abzunehmen, vor das Kind zu knien und ihm sein Geschenk zu überreichen und ein dritter, jugendlicher König, der noch steht, beginnt gerade, seine Krone abzulegen. Die drei Könige, die drei Lebensalter symbolisierend, unterscheiden sich also in ihrem Alter, ihrer Bewegung und in ihren Geschenken. Ps 72,10.11: „Die Könige von Tarschisch und von den Inseln bringen Geschenke, die Könige von Saba und Seba kommen mit Gaben. Alle Könige müssen ihm huldigen, alle Völker ihm dienen.“
Im Hintergrund sieht man die drei Diener der Könige. Ihnen fehlt die Aufmerksamkeit für die Offenbarung Gottes. Ein Diener ist auf seinem Pferd eingeschlafen, da er schon einen langen, beschwerlichen Weg hinter sich hat. Ein weiterer Diener ist von seinem Pferd abgestiegen und versucht es im Zaum zu halten. Der dritte Diener sitzt noch auf seinem Ross und will, wohl mit seiner Peitsche, das Pferd bändigen. So hat diese profane Hintergrundszene keine Beziehung zur andächtigen Gottesverehrung im Vordergrund. Alois Epple

Quelle: Der Fels, Titelbild Januar 2019.
Eichendorfer Str. 17, D-86916 Kaufering.
Redaktion: Hubert.Gindert@der–fels.de

Samstag, 4. Januar 2020

Die Brücke Pont des Arts (Paris) bei stürmischen Wind



Wir sind in Paris am Ufer der Seine. Fußgänger unterschiedlicher Stände gehen über die Brücke, die den Louvre mit dem Quai de Conti verbindet. Im Hintergrund rechts sehen wir die Kuppel des Instituts, in dem sich die Akademiker treffen.
Der Wind weht und mehrere Männer in Gehrock müssen ihre Zylinder mit der Hand festhalten. Eine elegante Frau geht die Treppe hinunter; ein Blumenstrauß schmückt ihr elegantes Kleid; der seidene Schal weht in der frischen Luft. Eine andere ärmere geht in umgekehrter Richtung, mit einem Weidenkorb am Arm. Ein Passant geht die Treppe hinauf und trägt eine Angelrute; andere betrachten den Fluss, der unter der Brücke dahinfließt.
Jean Béraud, ein Maler des Pariser Lebens, zeigt uns hier eine gewöhnliche Szene der Zeit. Sie ist geprägt von der Würde der Akteure und ihrer starken Persönlichkeit. Die Mode ist viel angenehmer zu betrachten, als die heutige und der der feine Unterschied der gesellschaftlichen Klassen bilden eine Palette leuchtender Farben. Es ist noch eine Welt, die auf den Werten wie Tradition, Familie, guter Geschmack aufgebaut ist. Sind wir sicher, dass wir durch die Veränderungen gewonnen haben?

Bild: Die Brücke Pont des Arts (Paris) bei stürmischen Wind, um 1880, Jean Béraud (1849-1935) Metropolitan Museum of Art, New-York, USA, Foto wikimedia commons

Aus dem Kalender „365 Tage mit Maria“ , Februar 2018,
von der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“

Freitag, 3. Januar 2020

Die Heilige Nacht



von Selma Lagerlöf


Es war an einem Weihnachtstag, alle waren zur Kirche gefahren, außer Großmutter und mir. Ich glaube, wir beide waren im ganzen Hause allein. Wir hatten nicht mitfahren können, weil die eine zu jung und die andere zu alt war. Und alle beide waren wir betrübt, dass wir nicht zum Mettegesang fahren und die Weihnachtslichter sehen konnten.
Aber wie wir so in unserer Einsamkeit saßen, fing Großmutter zu erzählen an.
„Es war einmal ein Mann“, sagte sie, „der in die dunkle Nacht hinausging, um sich Feuer zu leihen. Er ging von Haus zu Haus und klopfte an. ,Ihr lieben Leute, helft mir!‘, sagte er. ,Mein Weib hat eben ein Kindlein geboren, und ich muss Feuer anzünden, um sie und den Kleinen zu erwärmen.‘
Aber es war tiefe Nacht, sodass alle Menschen schliefen, und niemand antwortete ihm.
Der Mann ging und ging. Endlich erblickte er in weiter Ferne einen Feuerschein. Da wanderte er dieser Richtung zu und sah, dass das Feuer im Freien brannte. Eine Menge weiße Schafe lagen rings um das Feuer und schliefen, und ein alter Hirt wachte über die Herde.
Als der Mann, der Feuer leihen wollte, zu den Schafen kam, sah er, dass drei große Hunde zu Füßen des Hirten ruhten und schliefen. Sie erwachten alle drei bei seinem Kommen und sperrten ihre weiten Rachen auf, als ob sie bellen wollten, aber man vernahm keinen Laut. Der Mann sah, dass sich die Haare auf ihren Rücken sträubten, er sah, wie ihre scharfen Zähne funkelnd weiß im Feuerschein leuchteten und wie sie auf ihn losstürzten. Er fühlte, dass einer von ihnen nach seinen Beinen schnappte und einer nach seiner Hand und dass einer sich an seine Kehle hängte. Aber die Kinnlade und die Zähne, mit denen die Hunde heißen wollten, gehorchten ihnen nicht, und der Mann litt nicht den kleinsten Schaden.
Nun wollte der Mann weitergehen, um das zu finden, was er brauchte. Aber die Schafe lagen so dicht nebeneinander, Rücken an Rücken, dass er nicht vorwärts kommen konnte. Da stieg der Mann auf die Rücken der Tiere und wanderte über sie hin dem Feuer zu. Und keins von den Tieren wachte auf oder regte sich.“
„Als der Mann fast bei dem Feuer angelangt war, sah der Hirt auf. Es war alter mürrischer Mann, der unwirsch und hart gegen alle Menschen war. Und als er einen Fremden kommen sah, griff er nach einem langen, spitzigen Stabe, den er in der Hand zu halten pflegte, wenn er seine Herde hütete und warf ihn nach ihm. Und der Stab fuhr zischend gerade auf den Mann los, aber ehe er ihn traf, wich er zur Seite und sauste, an ihm vorbei, weit über das Feld.“
„Nun kam der Mann zu dem Hirten und sagte zu ihm: ,Guter Freund, hilf mir und leih mir ein wenig Feuer. Mein Weib hat eben ein Kindlein geboren, und ich muss Feuer machen, um sie und den Kleinen zu erwärmen.‘
Der Hirt hätte am liebsten nein gesagt, aber als er daran dachte, dass die Hunde dem Mann nicht hatten schaden können, dass die Schafe nicht vor ihm davongelaufen waren und dass sein Stab ihn nicht fällen wollte, da wurde ihm ein wenig bange, und er wagte es nicht, dem Fremden das abzuschlagen, was er begehrte.
,Nimm, so viel du brauchst‘, sagte er zu dem Manne.
Aber das Feuer war beinahe ausgebrannt. Es waren keine Scheite und Zweige mehr übrig, sondern nur ein großer Gluthaufen, und der Fremde hatte weder Schaufel noch Eimer, worin er die roten Kohlen hätte tragen können.
Als der Hirt dies sah, sagte er abermals: ,Nimm, so viel du brauchst!‘ Und er freute sich, dass der Mann kein Feuer wegtragen konnte. Aber der Mann beugte sich hinunter, holte die Kohlen mit bloßen Händen aus der Asche und legte sie in seinen Mantel. Und weder versengten die Kohlen seine Hände, als er sie berührte, noch versengten sie seinen Mantel, sondern der Mann trug sie fort, als wenn es Nüsse oder Äpfel gewesen wären.“
„Als dieser Hirt, der ein so böser, mürrischer Mann war, dies alles sah, begann er sich bei sich selbst zu wundern: ,Was kann dies für eine Nacht sein, wo die Hunde die Menschen nicht beißen, die Schafe nicht erschrecken, die Lanze nicht tötet und das Feuer nicht brennt?‘ Er rief den Fremden zurück und sagte zu ihm: ,Was ist dies für eine Nacht? Und woher kommt es, dass alle Dinge dir Barmherzigkeit erzeigen?‘
Da sagte der Mann: ,Ich kann es dir nicht sagen, wenn du selber es nicht siehst.‘ Und er wollte seiner Wege gehen, um bald ein Feuer anzuzünden und Weib und Kind wärmen zu können.
Aber da dachte der Hirt, er wolle den Mann nicht ganz aus dem Gesicht verlieren, bevor er erfahren hätte, was dies alles bedeute. Er stand auf und ging ihm nach, bis er dorthin kam, wo der Fremde daheim war.
Da sah der Hirt, dass der Mann nicht einmal eine Hütte hatte, um darin zu wohnen sondern er hatte sein Weib und sein Kind in einer Berggrotte liegen, wo es nichts gab als nackte kalte Steinwände.
Aber der Hirt dachte, dass das arme unschuldige Kindlein vielleicht dort in der Grotte erfrieren würde, und obgleich er ein harter Mann war, wurde er davon doch ergriffen und beschloss, dem Kinde zu helfen. Und er löste sein Ränzel von der Schulter und nahm daraus ein weiches, weißes Schafsfell hervor. Das gab er dem fremden Manne und sagte, er möge das Kind darauf betten.
Aber in demselben Augenblick, in dem er zeigte, dass auch er barmherzig sein konnte, wurden ihm die Augen geöffnet, und er sah, was er vorher nicht hatte sehen, und hörte, was er vorher nicht hatte hören können.
Er sah, dass rund um ihn ein dichter Kreis von kleinen, silberbeflügelte Englein stand. Und jedes von ihnen hielt ein Saitenspiel in der Hand, und alle sangen sie mit lauter Stimme, dass in dieser Nacht der Heiland geboren sei, der die Welt von ihren Sünden erlösen solle.
Da begriff er, warum in dieser Nacht alle Dinge so froh waren, dass sie niemand etwas zu Leide tun wollten.
Und nicht nur rings um den Hirten waren Engel, sondern er sah sie überall. Sie saßen in der Grotte und sie saßen auf dem Berge und sie flogen unter dem Himmel. Sie kamen in großen Scharen über den Weg gegangen, und wie sie vorbeikamen, blieben sie stehen und warfen einen Blick auf das Kind.
Es herrschte eitel Jubel und Freude und Singen und Spiel, und das alles sah er in der dunklen Nacht in der er früher nichts zu gewahren vermocht hatte. Und er wurde so froh, dass seine Augen geöffnet waren, dass er auf die Knie fiel und Gott dankte.“
Aber als Großmutter so weit gekommen war, seufzte sie und sagte: „Aber was der Hirte sah, das könnten wir auch sehen, denn die Engel fliegen in jeder Weihnachtsnacht unter dem Himmel, wenn wir sie nur zu gewahren vermögen.“
Und dann legte Großmutter ihre Hand auf meinen Kopf und sagte: „Dies sollst du dir merken, denn es ist so wahr, wie dass ich dich sehe und du mich siehst. Nicht auf Lichter und Lampen kommt es an, und es liegt nicht an Mond und Sonne, sondern was Not tut, ist, dass wir Augen haben die Gottes Herrlichkeit sehen können.“

Selma Lagerlöf, „Christus Lgenden“. Aus dem schwedischen überstzt von Marie Franzos. Lizenzausgabe für KOMET MA-Service und Verlaggesellschaft mbH Köln.
© by nymphenburger in der F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München

Gebetszettel der Kronprinzessin Isabel an die Mutter Gottes von Aparecida





„Als nur eine Prinzessin der Erde verneige ich mich vor Ihnen, denn Sie sind ja die Königin des Himmels, und mache Ihnen ein sehr armes Geschenk, welches ist, eine Krone, die genau sein wird wie meine. Sollte ich den Thron Brasiliens nicht besteigen, bitte ich Sie, sich an meiner statt auf ihn zu setzen und regieren Sie Brasilien auf ewig.“


Prinzessin Isabel von Brasilien


Diese Krone schenkte die Prinzessin der Mutter Gottes von Aparecida,
 mit ihr wurde die Muttergottes 104 als Kaiserin Brasiliens gekrönt.


Quelle des Textes: FB-Seite von Matheus Meirelles Marquetti (Brasilien)