Sonntag, 26. November 2017

Christus, der segnende Weltenherrscher





Dieses Mosaik befindet sich an der Decke über dem Altar in der Chiesa di San Lorenzo in Palatio ad Sancta Sanctorum in Rom. Es zeigt Christus als Pantokrator, als Weltenherrscher.
Nach christlichen Legenden und historischer Forschung ist das Aussehen von Christus mehrfach überliefert: im Schweißtuch der Veronika, im Schleier von Manopello und auf dem Grabtuch von Turin. Demnach hatte Christus lange Haare über den Schultern liegend, einen geteilten Bart und eine lange Nase. Der Nimbus um Christi Haupt zeigt, dass er der Heilige und der Erleuchtete ist. Das griechische Kreuz im Glorienschein weist ihn als Lebensspender aus. Durch seinen Tod am Kreuz hat er die Welt erlöst. Seine Rechte hat er im orthodoxen Segensgestus erhoben. In seiner Linken hält er ein geschlossenes Buch. Christus selbst ist das menschgewordene Wort Gottes. Dieses Brustbild von Christus vor goldenem Hintergrund ist umgeben von einem breiten Reifen, Symbol für die Unendlichkeit.
Der Himmel in und von welchem Christus segnend herrscht, wird von vier Engeln – in jeder Himmelsrichtung steht einer – auf Händen getragen. Die beiden unteren Engel haben – auf dem Bild nicht sichtbar – Füße und stehen auf kleinen Kapitellen an der Wand. Sie halten also den Himmel über der Erde. Die beiden oberen Engel haben an Stelle der Beine Flügel. Sie schweben also über den Wassern und halten so den Himmel. (AE)

(Titelbild DER FELS November 2014)
Redaktion: Eichendroffstr. 17, D-86916 Kaufering
HubertGindert@der-fels.de


Montag, 20. November 2017

Es geht um die Wahrheit


- Ökumene mit der Brechstange hilft nicht weiter
Warum ist es so schwierig, das Ziel der Ökumene „Auf dass alle Eins seien“ zu erreichen? Weil es um die Wahrheit geht! Die Wahrheit ist, dass Katholiken und Protestanten kein gleiches Verständnis der Eucharistie und der Dienstämter haben. Jedem, der seinen Katechismus kennt, ist das auch klar. Ein wirkliches Problem ist die religiöse Unwissenheit. Eine wahrhaftige Ökumene übertüncht diese Unterschiede nicht, sondern stellt sich ihnen. Ökumenische „Ungeduld“, Kritik auf dem Ökumenischen Kirchentag in München über das langsame Tempo des ökumenischen Fortschritts (Bundestagspräsident Norbert Lammert) helfen nicht weiter. Die Forderungen des Wuppertaler Bibelwissenschaftlers Thomas Söding „Die Katholiken müssen die Evangelische Kirche anerkennen, einschließlich der Ämter, und die Protestanten müssen die Sakramente anerkennen, einschließlich der Ordination“ (Konradsblatt 21-2010, S. 5), bringen, vorbei an der Wahrheit, allenfalls eine Wischiwaschiökumene.
Nun versuchen zeitgeisthörige Ökumeniker die Wahrheit auszuhebeln, in dem sie an den konfessionsverschiedenen Ehen ansetzen. Das Verständnis, das hier vorgeschützt wird, lautet: „Wenn die Ehe ein Sakrament sei und Kirche vollziehe, verlange sie Gemeinschaft in der Eucharistie. Das gelte auch für die konfessionsverschiedene Ehe“ (Konradsblatt 21-2010, S. 5). Der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst unterstützte diese Position in einer Diskussion, wobei er sich beeilte, anzufügen, dass er hier „als Mitchrist“ und nicht als Bischof spreche. Gebhard Fürst, Bischof der katholischen Kirche, vereinigt also in sich die Doppelnatur eines „Mitchristen und eines Bischofs“.
Der Ökumenetheologe Otto-Herman Pesch und Weihbischof Hans­Jochen Jaschke (Hamburg) stellten in München heraus, dass nach Kirchenrecht niemand beim Kommunionempfang abgewiesen werden dürfe und verbanden damit die Aufforderung an konfessionsverschiedene Eheleuten, am Herrenmahl der jeweils anderen Konfession teilzunehmen. Hier fordert also ein Bischof zum religiösen Ungehorsam auf. Der ZdK-Präsident Alois Glück verlangte auf dem Abschlussgottesdienst des Ökumenischen Kirchentags mit Blick auf die konfessionsverschiedenen Ehen unter großem Applaus (!): „Wir brauchen hier dringend eine Lösung. Das klingt nach Brechstangenökumene. Und weil es in der katholischen Kirche in Deutschland ohnehin nahezu folgenlos bleibt, feiert der Pfarrer Walter H. von der Sankt-Georgs-Gemeinde in Bad Pyrmont das Fronleichnamsfest zusammen mit seiner Kollegin Bettina B. von der Oesdorfer Petrigemeinde. Er trägt die Monstranz voraus, hinter dem Baldachin schreitet die Pfarrerin mit der Bibel in der Hand. In der Dialogpredigt mit der Pastorin stellt Pfarrer Walter H. fest: „Der Baum der Ökumene hat in Bad Pyrmont Wurzeln geschlagen, dieser Baum kann nicht mehr entwurzelt werden. Auch nicht durch reaktionäre Angriffe von denen, die die Zeichen der Zeit nicht sehen und nicht wollen, dass sich etwas ändert.“
Eigentlich geht es doch bei der Ökumene um die Wahrheit und nicht um die „herzensgute“ Gleichmacherei tatsächlicher Unterschiede. Die Brechstangen-Ökumeniker betrügen sich selbst. Es geht natürlich um mehr. Die Behauptung, die Wahrheit zu haben, ist in einer Zeit des Relativismus für die säkulare Gesellschaft eine unerträgliche Herausforderung. Und die bei den Repräsentanten dieser so beschriebenen Ökumene wollen nicht quer zur modernen Gesellschaft stehen. Indem sie die vorhandenen Unterschiede für unwesentlich erklären, opfern sie den Wahrheitsanspruch nicht nur zwischen den Kirchen, sondern auch gegenüber der Welt. Damit können alle Seiten gut leben. Nur die Einheit, die Christus im Abendmahlsaal gewollt hat, ist damit nicht erreicht. Darauf käme es aber an!
Hubert Gindert

Der Fels, August/September 2010, auf den Prüfstand
Eichendorfer Str. 17, D-86916 Kaufering.

Redaktion: Hubert.Gindert@der–fels.de

Donnerstag, 9. November 2017

Erzherzog Karl - Ein Feldherr

(5. September 1771 bis 30. April 1847.)


Florenz ist der Geburtsort dieses deutschen Fürsten. Sein Vater war der Großherzog Peter Leopold von Toskana, Sohn der Kaiserin Maria Theresia, seine Mutter Maria Ludovika, Tochter des Königs Karl III. von Spanien. Der glücklichen Ehe entsprossen 16 Kinder. Das fünfte der Kinder war Erzherzog Karl.

Schon von früher Jugend an zeigte er für alles Interesse, was mit dem Kriegswesen zusammenhing. In Wien vertiefte er sich immer mehr in das Studium der Kriegswissenschaften, die er bald praktisch verwerten sollte. In dem Kriege, den Frankreich gegen das damals österreichische Belgien führte, gewann er in den Jahren 1793 und 1794 mehrere entscheidende Schlachten.

Anfangs April 1796 reiste Erzherzog Karl als ernannter Oberbefehlshaber von Wien zur Armee am Niederrhein ab. Er gewann mehrere Schlachten am Rhein und auch im heutigen Bayern.

Erzherzog Karl konnte auf seinen Lorbeeren ruhen. Aber seine Gesundheit hatte arg gelitten. Doch kehrte er neugestärkt von den Heilquellen bei Töplitz nach Prag zurück.

Gegen Ende des Jahres 1798 entbrannte der Kampf aufs neue. Im Gefecht bei Osterach (21. März 1799), sowie in der Schlacht bei Stockach (25. März) siegte der tüchtige Feldherr über feinen alten Gegner Jourdan.



Den herrlichen Lorbeer in feinem Ruhmeskranze flocht sich Erzherzog Karl in der denkwürdigen Schlacht bei Aspern am 21. und 22. Mai 1809. Wie es zum Sturm geht, hört man die Worte: "Fürs Vaterland! Mutig vorwärts!" Erzherzog Karl ist's, der eben herbeigesprengt, sie gesprochen. Da ruft Hauptmann Murrmann: "Tausend Leben für unsern Erzherzog! Mir nach", und ritt den Truppen voran... Und der Sieg gelang. Zum ersten Mal hatte Napoleon eine Niederlage in Deutschland erlitten. Der Zauber feiner Unüberwindlichkeit war gelöst. Für die österreichischen Heere war der Sieg eine große Epoche des Ruhmes und des inneren Kraftgefühls. Selbst Napoleon muss dem edlen Generalissimus seine Anerkennung zollen.


Nach dem Waffenstillstand vom 7-12. Juli 1809 trat Erzherzog Karl in den stillen Kreis des Privatlebens zurück. Am 17. September 1815 vermählte er sich mit der Prinzessin Henriette, Tochter des Herzogs Friedrich Willhelm von Nassau. Die Ehe wurde mit 7 Kindern gesegnet.

Erzherzog Karl Starb am 30. April 1847. Am 4. Mai wurde seine irdische Hülle mit den üblichen Trauerfeierlichkeiten in der Kaisergruft des Kapuzinerklosters zu Wien bestattet. Kaiser Ferdinand I. befahl, sein Degen solle im kaiserlichen Zeughause bei jenen der größten Feldherren aufbewahrt werden, und der Name "Erzherzog Karl" die beiden Regimenter, die ihn bei Lebzeiten des Helden getragen, für alle Zeiten schmücken. Die Religiosität des hohen Verblichenen erhellt aus folgendem Artikel, den wir aus den katholischen Blättern aus Tirol (im Mai 1847) entnehmen.

Als der 76jährige Kriegsheld, der durchlauchtigste Herr Erzherzog Karl Ludwig von Österreich, dieser ritterliche Prinz ohne Furcht und Tadel, infolge einer plötzlich eingetretenen Rippenfellentzündung am 26. April 1847 auf sein Kranken- und Sterbelager verwiesen wurde, ging seine erste Sorge dahin, sich nach einer himmlischen Arznei umzusehen und sich durch den Empfang der heiligen Sterbesakramente mit seinem Gott und Herrn, dem Lenker feiner einstigen Schlachten und Siege, auf das innigste zu verbinden, dass ihm bei dem bevorstehenden heißen und letzten Kampfe der Sieg gelänge.

Schon vor Jahren und oft wiederholt hatte er seinen würdigen Beichtvater - Herrn Wilhelm Sedlaczek - ernstlich gemahnt und gebeten, ihn, wenn anders Gottes Barmherzigkeit es so in seine Macht lege, ja das letzte Mal des Himmels nicht zu spät erinnern. "Vor allem wollen es Ew. Hochwürden mir nicht verhehlen, wenn die Stunde meines Dahinscheidens, die andere oft besser sehen, sich zu nahen scheint!" sprach der alte Krieger gar oft in seinen auch noch ganz gesunden Tagen. "Sagen sie dann nur", setzte er gewöhnlich ganz heiter hinzu: "Auf, alter Soldat! es wird Zeit zum Einrücken."

Doch es trat die Notwendigkeit nicht ein, dieser vorsorgenden Mahnung nachzukommen, den hohen Kranken gemahnte es von selbst an sein Heil. Die erste Sehnsucht vom Krankenlager aus war nach dem Herrn und Heiland im heiligen Sakramente gerichtet, und erst dann, als dieser mit dem Troste des Himmels bei ihm eingekehrt war, streckten sich seine so liebreich väterlichen Arme nach seinen Kindern aus, die er alle so gern und noch einmal gesegnet hätte.

Als wir während der Stunden feines Todeskampfes abwechselnd in der kaiserlich königlichen Hofburgkapelle bei ausgesetztem hochwürdigsten Gut auf Anordnung des allerhöchsten Kaiserhauses für ihn beteten, und Referent sich eben zwischen der neunten und zehnten Stunde der Nacht vom 29. auf den 30. April auf jenen Betschemel zu knien anschickte, ging ihm noch das Ansuchen des durchlauchtigsten Sterbenden zu, von Gott, wenn es in seinem heiligen Willen gelegen sei, die Gnade zu erflehen, dass er die schon in jeder Minute erwartete Ankunft feiner beiden erzherzoglichen Söhne Ferdinand und Friedrich noch erlebe. Doch nur Ferdinand traf den sterbenden Vater noch lebend - sah noch, wie er feine Arme zum Segen aufbeben wollte, aber segnen konnte ihn nur mehr das eben brechende Herz. Um 4 Uhr morgens derselben Nacht war der gute Kampf ausgekämpft.



Text: „Das Ende großer Menschen“ von AntonSteeger, Regensburg 1915
Bilder aus Wikipedia, Stichwort „Karl von Österreich-Teschen“






Lateranbasilika: „Tempel der Liebe“



Benedikt XVI.: Lateranbasilika ist ein „Tempel der Liebe“
Beim Angelusgebet an diesem Sonntag erinnerte der Papst an das Weihefest der Mutterkirche Roms, der Lateranbasilika. Diese Basilika sei ein "Tempel der Liebe", sagte der Papst. Deshalb fordert er alle katholischen Gemeinden auf, "ihre Kirchen und Gottesdienststätten mit Sorgfalt zu pflegen." Sie bildeten ein wertvolles religiöses und historisches Erbe, sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag auf dem Petersplatz. Der Festtag der Lateranbasilika sei deshalb ein Anlass, über die rechte Weise nachzudenken, Gott ein Haus zu bauen. Dazu sagte Benedikt XVI.:
"Die Kirche begeht heute den Weihetag der Lateranbasilika, die als Kathedrale des Bischofs von Rom den Titel "Mutter und Haupt aller Kirchen" trägt. Dieses Fest erinnert uns daran, dass Gott selbst es ist, der Sein Volk zusammenruft und aus lebendigen Steinen Seine Kirche aufbaut.
Kaiser Konstantin schenkte im Jahre 342 der Kirche in Rom das Gebiet des heutigen Lateran und ließ darauf eine Basilika errichten. Nach Verwüstungen und Zerstörungen durch Erdbeben und Brände wurde die Kirche 1726 neu erbaut. Der Kirchweihtag der Lateranbasilika ist der 9. November.(rv) 09.11.08

Sonntag, 5. November 2017

Weite holländische Landschaft


 Weite holländische Landschaft (ca. 1867)
Jan Evert Morel II 

Wenn man eine weite Landschaft von einem höher gelegenen Punkt betrachtet, bietet sich die Möglichkeit, das öffentliche Interesse zu berücksichtigen. Wir sehen, alle Bausteine der vor uns ausgebreiteten Gemeinschaft: die Landwirtschaft, die die Menschen ernährt, das Dorf, wo die Menschen leben, die Kirche, wo Menschen zusammenkommen, um zu beten.

Über die Straßen und das Wasser, hat die Gemeinde Verbindung zu anderen Regionen. Auf einem Hügel stehen immer noch die Ruinen der Burg des ehemaligen Landesherrn, der das Land von hier aus regierte.

Neederlandse Cultuurkalender 2016 - April
Stichting Civitas Christiana


Mittwoch, 1. November 2017

„Ich glaube die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“


Der Fels 1211

Das Titelbild entstammt dem Credo-Zyklus in der ehemaligen Klosterkirche in Ochsenhausen. Johann Georg Bergmüller entwarf ihn. Johann Joseph Anton Huber (1737-1815) setzte ihn in Farben um.

Auf dem Fresko ist der Glaubensartikel dargestellt: „Ich glaube die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“. Es ist nur eine Kirche, welche hier auf einem Felsen steht. Christus sagte: „Auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauen“ (Mt 16,18). Auf Wolken erkennt man den auferstandenen Christus mit dem Kreuz, ihm gegenüber, die Gottesmutter, die mit ihren Armen auf die Kirche und den dreifaltigen Gott verweist. Hinter ihr ist der hl. Josef in einer anbetenden und demütigen Geste zu sehen.
Die Apostolizität der Kirche  wird im Paar der Apostelfürsten Petrus und Paulus — mit einem Schwert — angedeutet.
Im Licht Gottes erkennen wir die Personifikation der Kirche. Die Insignien, welche zur Kirche gehören und auf das Lehramt, Heiligungsamt und Leitungsamt hinweisen, sind das Evangelium (Buch), die Eucharistie (Hostienkelch) und das Papstum (Tiara, Papstkreuz, Schlüsselpaar). Die Kirche trägt eine Stola. Sie garantiert das in der Sukzession stehende Priestertum und die mit ihm untrennbar verbundene Liturgie. Das Schwert des Paulus weis nicht nur auf seinen Tod, sondern auch auf die „streitende“ Kirche hin, der immer das Schwert droht. Das Gebet der Kirche gilt auch der „leidenden“ Kirche (den armen Seelen im Fegefeuer), die gerade noch in der Höhe unter dem Papstkreuz erkennbar ist. Den Weg zur triumphierenden Kirche zeigen die Apostel, der hl. Josef und die Muttergottes.

(Titelbild DER FELS November 2012)
Redaktion: Eichendroffstr. 17, D-86916 Kaufering
HubertGindert@der-fels.de