Donnerstag, 26. Oktober 2017

Winter in den Niederlanden


Winterliche Szene auf dem Eis (1641)
Jan van Goyen

Der See ist gefroren. Das ganze Gemeinschaftsleben, einschließlich des Hundes bewegt sich auf dem Eis. Es gibt eine starke verbindende Kraft dieses Geschehens. Von hoch zu niedrig: aus jeder Klasse.
Man trifft sich in einer gemeinsam geteilten Aktivität. Auffällig ist, dass einige spielen, während andere Menschen oder Waren über das Eis transportieren. Das Leben geht weiter. Die Fischer fischen, trotz Eis, und der Schütze wacht über die Ordnung, auch auf dem Eis.

Neederlandse Cultuurkalender 2016 – Januar
Stichting Civitas Christiana

Freitag, 13. Oktober 2017

Rosenkranzpsalter



Im Münster St. Nikolaus in Überlingen am Bodensee steht in der östlichsten Kapelle der Südseite ein Rosenkranzpsalter. Er wurde wohl 1631 von Martin (um 1590 – nach 1665) und David (1598 – 1666) Zürn geschnitzt. Maria steht auf der Mondsichel (Ein Weib […] der Mond zu ihren Füßen, Off 12, 1) und trägt ihr Kind auf dem Arm. Sie hält ein Zepter, zwei Engel halten eine Krone über ihr Haupt und weitere vier huldigen ihr. Maria wird hier als Himmelskönigin gezeigt. Umgeben wir die von einem Kranz von 15 Medaillons. Jedes zeigt ein anderes Rosenkranzgeheimnis. Es beginnt oben mit der „Verkündigung“ (1. Gesätz des freudenreichen Rosenkranzes) und endet wieder oben mit der „Krönung Mariens“ (5. Gesätz des glorreichen Rosenkranzes). Untereinander sind die Medaillons mit jeweils 10 Perlen verbunden, entsprechend den 10 „Ave Marias“, welche man bei jedem Gesätz betet. Seitlich unten knien zwei Ordensgründer: der hl. Franziskus mit einem Kreuz in der Hand und der hl. Dominikus, dem Maria den Rosenkranz überreichte. Diese beiden Figuren wurden allerdings erst im 18. Jahrhundert geschnitzt und auf den Altar gestellt. Man kann den zeitlichen bzw. stilistischen Unterschied recht gut erkennen, wenn man den üppigen, tief geschnittenen, fast ornamental gehaltenen Faltenwurf von Mariens Gewand mit den eher körpernachzeichnenden Gewändern der beiden Heiligen vergleicht. Oben im Gebälk erkennt man noch die beiden Wappen der Stifterfamilien dieses Altares.  AE

(Titelbild DER FELS Oktober 2013)
Redaktion: Eichendroffstr. 17, D-86916 Kaufering
HubertGindert@der-fels.de

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Jagdsaison



Lieferung von Wild in den Vorratskeller, 1852

Hubertus van Hove (1814-1865)
Privatsammlung / Foto: Christie's Images / Bridgeman Images

In diesem Oktober, Jagdsaison. kontrolliert die Frau des Hauses zusammen mit der Köchin den Korb mit Wild, der vom Markt geliefert wurde. Wir befinden uns im Vorratskeller eines bürgerlichen Wohnsitzes im 19.Jahrhundert. Der kleine Hund scheint sehr interessiert zu sein.
Hubertus van Hove lernte die Malerei teilweise von seinem Vater, mit dem er zusammen an einer Bühnenausstattung des Théâtre Royal in Den Haag arbeitete. Er begann mit Landschaftsmalerei, spezialisierte sich aber dann auf Innenansichten, womit er großen Erfolg hatte. Wie man hier erkennen kann, handelt es sich um Szenen, an denen der Künstler die Lichteffekte, die von außen hereinkommen, studiert.
Das Tageslicht, das aus einer Öffnung, die sich hinter dem Betrachter befindet, hereinkommt, beleuchtet die linke Wand, das Gemüse, das man auf die Anrichte gelegt hat, das Gefäß aus Kupfer zum Händewaschen, das Wild, das die Köchin auf dem kühlen Boden ausgebreitet hat und die Frau des Hauses, die abermals ihre liste überprüft. Diese Momentaufnahme des wahren Lebens im Alltag ist realistisch und beschaulich. Man ist weit entfernt vom verrückten Wettlauf um eine kybernetische und virtuelle Welt.

Aus dem Kalender „366 Tage mit Maria“ - Oktober 2016
von der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“.