Donnerstag, 22. März 2012

Vom Ertrinken gerettet

Die Geschichte ereignete sich in Belgien in dem Landesteil, der Flandern genannt wird.

Eine junge Mutter ging mit ihrem kleinen Kind an einem Kanal spazieren. Beim Spielen passt das Kind nicht auf und fällt in den Kanal. Die Mutter ist verzweifelt. Sie selbst kann nicht schwimmen und sieht ihr Kind hilflos vom Tode bedroht. Doch die Rettung naht. Ein Mann, der zufällig vorbeikommt, erkennt schnell die Situation, stürzt sich ins Wasser und rettet das Kind. Die Mutter ist zutiefst dankbar und lädt den Retter ein in ihre nahe gelegene Wohnung, um sich aufzuwärmen. Beim Abschied sagt die Mutter zu dem Mann: „Es tut mir leid, ich kann Ihnen nichts Wertvolles mitgeben, denn ich habe selbst nicht viel. Aber als Zeichen der Dankbarkeit möchte ich Ihnen diese kleine Marienfigur schenken.“ Darauf sagte der Retter des Kindes: „Wissen Sie, ich bin nicht religiös. Ich glaube nicht an Gott. Aber als Erinnerung an dieses Erlebnis nehme ich die Marienfigur gerne an.“

Jahrzehnte später ereignet sich in einem Krankenhaus in der Schweiz folgendes: Die Schwestern des Krankenhauses sprechen einen Priester an und sagen: „Wir haben einen Patienten, dem geht es nicht gut. Er wird wohl in den nächsten Tagen sterben. Von Gott und Religion will er nichts wissen. Einen Priester will er nicht sehen. Aber Sie sind doch gebürtiger Flame - so wie er. Vielleicht freut er sich ja, mit Ihnen in seiner Muttersprache flämisch sprechen zu können.“ Der Priester geht zu dem Kranken, begrüßt ihn und spricht mit ihm in der flämischen Muttersprache. Die Stimmung des Patienten hebt sich. Er wird etwas offener.
Beim Gespräch fällt dem Priester eine kleine Marienfigur auf dem Nachtkasten auf. Er spricht den Kranken darauf an: „Ich wundere mich etwas. Die Schwestern haben gesagt, Sie seien nicht religiös, und jetzt sehe ich diese Figur der Muttergottes bei Ihnen.“ „Ja, wissen Sie“, sagte der Kranke, „das war vor vielen Jahren in Flandern. Da habe ich ein ertrinkendes Kind gerettet. Aus Dankbarkeit hat mir die Mutter die Figur geschenkt.“ Der Priester antwortet: „Ja, ich weiß.“ Es geschah in diesem Jahr und an diesem Ort. Der Patient ist verblüfft: „Woher wissen Sie das so genau?“ Der Priester schaut ihn an und sagt: „Das Kind, das Sie damals gerettet haben, bin ich. Meine Mutter hat mir alles erzählt.“

Jetzt geschieht das Gnadenwunder der Bekehrung. Der Patient beginnt zu weinen. Er ist bereit. zu beichten. Er empfängt die Sakramente und stirbt wenige Tage später versöhnt mit Gott.

(Aufzeichnung eines Exerzitienvortrages von Hochw. Bernhard Peyrous, Priester der Gemeinschaft Emmanuel und Historiker, in „Betendes Gottesvolk“ 2012/1 Nr 249 S. 5)


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