Freitag, 6. März 2020

Gnadenstuhl - Die Heilige Dreifaltigkeit




Der sogenannte Gnadenstuhl verbindet das Kreuz mit der Dreifaltigkeit. Es zeigt auch den göttlichen Ratschluss, nachdem die Dreifaltigkeit vorherbestimmte, dass durch den Kreuzestod von Christus die Menschheit erlöst werden soll. Der Gnadenstuhl gilt als die bedeutendste mittelalterliche Bildschöpfung für das Motiv der Dreifaltigkeit.
Der auf dem Bild gezeigte Gnadenstuhl befindet sich in St. Valentin in Kiedrich bei Mainz und stammt aus dem 14. Jahrhundert. Gottvater sitzt als Herrscher des Himmels und der Erde auf einem Thron. Gold weist auf die Gottheit hin, Rot auf die Liebe. Der eine Thron lehrt uns die Einheit in der göttlichen Dreifaltigkeit. Da er vor aller Zeit war, wird er mit einem langen Bart dargestellt. Gottvater wird nie als alter gebrechlicher Mensch dargestellt. Er ist immer der gewaltige Schöpfer und der, der in seiner Barmherzigkeit seinen Sohn zur Erlösung der Menschen sendet. Er hält das Kreuz mit seinem Sohn vor seinem Schoß. Dies erinnert an das Lied „Lobt Gott ihr Christen“, wo es heißt: „Er (Christus) kommt aus seines Vaters Schoß“. Der Korpus von Christus ist typisch gotisch. Er ist der sein Leben hingebende Schmerzensmann.
Die Hl.-Geist-Taube fehlt hier. Bei einem vollständigen Gnadenstuhl schwebt sie zwischen Gott Vater und Christus. Diese Lage erinnert an die Stelle im Credo wo es heißt: „Der (Hl Geist) aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht“. AE

DER FELS, Titelbild April 2016
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HubertGindert@der-fels.de

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