Montag, 30. September 2019

Sie sagen es…



Julio Loredo De Izcue

Crux, die bekannte US-amerikanische katholische Online-Zeitung, hat einen langen Artikel von Christopher White veröffentlicht, der einige Anmerkungen verdient.
Unter dem Titel „Katholisch-reaktionäre Gruppe schärft ihr Profil mit der Amazonas-Synode“ befasst sich der Artikel mit „einem Netzwerk rechtsextremer Gruppen in Brasilien ... mit einer langen Geschichte der Opposition gegen das 2. Vatikanum ... den Gesellschaften zur Verteidigung der Tradition, Familie und Eigentum (TFP), gegründet von Plinio Corrêa de Oliveira.“ Er beschreibt das vom brasilianischen Institut Plinio Corrêa de Oliveira geschaffene Portal Pan-Amazon Synod Watch als „eines der wichtigsten Zentren des Widerstands gegen die Oktober-Versammlung [Amazonas-Synode].“
Es gibt viel zu korrigieren in der Beschreibung der TFP, des Plinio Corrêa de Oliveira-Instituts und unserer Pan Amazon Synod Watch-Website. Crux verstößt gegen ein grundlegendes Prinzip des ethischen Journalismus, „man höre auch die andere Seite“, indem sie uns nicht kontaktiert hat, um einige ihrer unwahren und echt diffamierenden Aussagen zu klären. Die amerikanische Online-Zeitung beschränkt sich darauf, ihren Lesern eine Fülle von Adjektiven und abfälligen Meinungen über uns zu liefern, ohne jemals über die Themen, Fakten und Dokumente zu sprechen, die in diesen Monaten vor der Synode auf der Pan Amazon Synod Watch-Website veröffentlicht wurden. Crux bestreitet damit eklatant das vermeintliche Image einer „progressiven, aber moderaten“ Publikation, die in der Lage ist, „zuzuhören“ - eine Haltung, die heutzutage viel gepriesen wird, von ihr aber nicht in Anspruch genommen wurde.
Vergessen wir diesen Fehler und konzentrieren wir uns stattdessen auf den Untertitel, der sich auf Plinio Corrêa de Oliveira bezieht: „Der Pate des Synodenwiderstands“. Laut dem Autor ist „Oliveira in vielerlei Hinsicht der Pate des Widerstands gegen die Amazonas-Synode“. Offensichtlich bezieht er sich nicht direkt auf den 1995 verstorbenen Katholiken, sondern auf seine Jünger, die die „weltweit größte Koalition von Vereinigungen zur Verteidigung der christlichen Zivilisation“ bilden.
Seit seiner Jugend, fährt White fort, widersetzte sich Plinio Corrêa de Oliveira der kommunistischen Infiltration in Kirche und Gesellschaft. 1977 schrieb er ein Buch, in dem er die indigenen und tribalistischen Strömungen anprangerte, die sich im Zuge der Befreiungstheologie in Brasilien ausbreiteten. White zufolge sei diese Arbeit „eine Hilfsquelle, um zu verstehen, worum es im Synodenprozess geht“. Plinio Corrêa de Oliveira war ein echter Pionier, der die wichtige Rolle der Befreiungstheologie und ihrer Ersatzlehre, der indigenen Theologie, für beide, Kirche und Zivilisation spielen: heute bilden sie das Lehrfundament der Synode. Trotz der Weitsichtigkeit des brasilianischen Denkers, der jahrzehntelang vorausgesehen hat, was heute jeder sieht, unterstellt White, dass seine Schüler das Thema nur dazu benutzen, um an „Stoßkraft“ zu gewinnen.
Unter Berufung auf brasilianische linke Quellen — ohne jemals die andere Seite hören zu wollen — bezeichnet White Plinio Corrêa de Oliveira als „Faschisten“. Er verkennt, dass Oliveira nicht weniger als 450 Artikel gegen Nationalsozialismus und Faschismus in der katholischen Zeitung Legionário (1930er und 1940er Jahren) geschrieben hat, als diese Ideologien ihren Höhepunkt erreichten, und eine große Figur des brasilianischen katholischen Progressivismus wie Erzbischof Hélder Câmara, der, als er zum Priester geweiht wurde, das braune Hemd der brasilianischen pro-faschistischen „Integralisten“-Bewegung unter seiner Soutane trug. Dieselben Quellen, die White mit Begeisterung hört, werfen der TFP vor, die Wirtschaftselite zu bevorzugen — und vergisst, dass sie das Privateigentum als ein Prinzip der natürlichen Ordnung verteidigen, das für alle gilt. Da mehr als 90% der brasilianischen Immobilien und Grundstücke klein und mittelgroß sind, wäre es angemessener zu sagen, dass die TFP die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft verteidigt.
Crux kritisiert insbesondere an die mehrsprachige Website des Plinio Corrêa de Oliveira-Instituts, um über die Synode zu informieren: „Das Institut Plinio Corrêa de Oliveira versucht, das Vermächtnis und die Ideen seines Namengebers durch die Pan-Amazonian Synod Watch bekannt zu machen, die als Clearingstelle für synodenkritische Artikel dient.“
White schließt seinen Artikel mit einer Attacke gegen Kardinal Gerhard Müller, dessen „Kritik sich an der Sprache von Oliveira orientiert“. Er verschont auch nicht die Kardinäle Raymond Burke und Walter Brandmüller vom Vorwurf, sie hätten „Widerstand“ gegen den Papst geleistet.
Diese Prälaten haben zusammen mit anderen Persönlichkeiten wie den Bischöfen Schneider, Azcona, Keller usw. wichtige theologische und liturgische Fragen zu den vorbereitenden Dokumenten der Synode aufgeworfen. Diese Fragen entstehen jedoch keineswegs aus einem Geist der Rebellion, sondern aus einer tiefen Liebe zum Stellvertreter Christi und dem Wunsch, der Braut Christi zu dienen. Gewisse Meinungsmacher sollten eher den Rat des großen Theologen Melchior Cano hören — der kürzlich in einer Erklärung von Kardinal Raymond Burke und Bischof Athanasius Schneider zitiert wurde —, wenn er sagt: „Petrus braucht unsere Schmeicheleien nicht. Diejenigen, die blind und wahllos jede Entscheidung des Papstes verteidigen, sind diejenigen, die die Autorität des Heiligen Stuhls am meisten untergraben: Sie zerstören seine Fundamente, anstatt sie zu stärken.“
Während Crux die Arbeit der TFPs in Bezug auf die bevorstehende Amazonas-Synode — wenn auch in aufrührerischer Weise  hervorhob, veröffentlichte das US-Jesuitenmagazin America einen Artikel, in dem es „die Kampagne des Instituts Plinio Corrêa de Oliveira“ kritisierte, „die eine internationale Kampagne gegen die Synode gestartet hat… Das I.P.C.O. ist Nachfolger der Gesellschaft zur Verteidigung von Tradition, Familie und Eigentum… mit Verbindungen zum Großbauerntum und Durchführung von umweltfeindlichem Aktivismus.“
Auch hier gäbe es viel zu korrigieren. Beachten Sie jedoch, wie zwei große Vertreter des amerikanisch-katholischen Progressivismus die umfangreiche Arbeit der Pan Amazon Synod Watch anerkennen, um die Gläubigen über die Fallen zu informieren, die in den Falten der bevorstehenden Amazonas-Synode verborgen sind, die in weniger als zwei Wochen in Rom zusammentritt.
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Doukumentationsquellen des englischen Originals:

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