Weder Zurückhaltung noch Milderung
Benedikt
XV.: Dahin wirken, dass Jesus Christus unter den Menschen mehr und mehr bekannt
sei, und zwar dank einer Kenntnis, die nicht nur auf den Glauben, sondern auf
das Leben abzielte, das ist es, wofür er die ganze Kraft seines Apostelherzens
einsetzte. Deshalb handelte er von allen Glaubenswahrheiten und Sittengeboten
Christi, selbst von den anspruchsvolleren; und zwar sprach er ohne die
geringste Zurückhaltung und Abschwächung von der Demut, der Selbstverleugnung,
der Keuschheit, der Geringschätzung irdischer Güter, vom Gehorsam, von der
Nachsicht gegenüber den Feinden und von ähnlichen Gegenständen. Und er scheute
sich auch nicht, offen auszusprechen, dass man zwischen Gott und Belial seinen
Dienstherrn wählen müsse, und dass es unmöglich sei, beiden zu dienen; dass
alle nach dem Tod ein strenges Gericht zu erwarten haben; dass es bei Gott
keine Abfindung gibt; dass entweder das ewige Leben in Aussicht stehe für jene,
die das ganze Gesetz beobachten, oder die ewige Verdammung zu gewärtigen sei,
wenn man aus Nachgiebigkeit gegenüber den Leidenschaften die Pflicht
vernachlässige. Und niemals glaubte „der Prediger der Wahrheit“ Gegenstände
dieser Art übergehen zu müssen, weil sie angesichts des damaligen
Sittenzerfalls seinen Zuhörern allzu hart erscheinen konnten.
(Enzyklika
„Humani Generis“ über die
Verkündigung des Wortes Gottes, 15. Juni 1917).
Nicht die Armen gegen die Reichen
aufhetzen
Pius XI.:
Seht, wie schlecht diejenigen wären, die zwar vorgaben, ihre Lebensbedingungen
zu verbessern, sich aber um das Wohl der Arbeiter kümmerten, wenn sie nur beim
Erwerb zerbrechlicher und verderblicher Güter mithalfen, es aber versäumten,
sie über ihre Pflichten im Lichte der Grundsätze der christlichen Lehre
aufzuklären. Und wenn sie sogar so weit gingen, ihre Feindseligkeit gegen die
Reichen noch weiter anzufachen, indem sie sich jenen bitteren und gewalttätigen
Deklamationen hingaben, mit denen unsere Gegner die Massen zur Aufwiegelung der
Gesellschaft aufstacheln.
(Brief
„Soliti Nos“ an den Bischof von
Bergamo, 11. März 1920).
Die Feinde Frankreichs sind die
Feinde Gottes
Pius X.:
Zur Ehre Frankreichs möchte ich hinzufügen, was Papst Gregor IX. an König
Ludwig den Heiligen schrieb: „Gott, dem die himmlischen Legionen gehorchen, hat
auf Erden je nach der Vielfalt der Sprachen und Klimazonen verschiedene
Königreiche errichtet und zahlreichen Regierungen besondere Missionen zur
Erfüllung seiner Pläne übertragen. Und wie er einst den Stamm Juda den anderen
Söhnen Jakobs vorzog und ihm besondere Segnungen verlieh, so erwählte er
Frankreich vor allen anderen Nationen der Erde zum Schutz des katholischen
Glaubens und zur Verteidigung der Religionsfreiheit. Aus diesem Grund, fährt
der Pontifex fort, ist Frankreich das Reich Gottes selbst; die Feinde
Frankreichs sind die Feinde Christi. Aus diesem Grund liebt Gott Frankreich,
weil er die Kirche liebt, die die Jahrhunderte überdauert und Legionen für die
Ewigkeit rekrutiert.“
(Ansprache
vom 18. Dezember 1908 anlässlich der Seligsprechung von Jeanne d’Arc und
anderen französischen Ehrwürdigen).
Wovon die Größe Frankreichs abhängt
Pius X.:
Ihr werdet euren Landsleuten (den Franzosen) sagen, dass sie, wenn sie
Frankreich lieben, Gott, den Glauben und die Kirche lieben müssen, die ihnen
allen eine zärtliche Mutter ist, wie sie es für eure Väter war. Ihr werdet
ihnen sagen, dass sie die Testamente des Heiligen Remigius, Karls des Großen
und des Heiligen Ludwig hüten sollen – Testamente, die in den Worten zusammengefasst
sind, die die Heldin von Orléans (die Heilige Johanna von Orléans) so oft
wiederholte: „Lang lebe Christus, König der Franken.“
Nur durch
diesen Titel ist Frankreich groß unter den Völkern: Unter dieser Voraussetzung
wird Gott es beschützen und es frei und ruhmreich machen; unter dieser
Voraussetzung kann auf es angewendet werden, was in den Heiligen Büchern über
Israel gesagt wird: „Niemals wurde jemand
gefunden, der dieses Volk beleidigte, außer als er sich von Gott abwandte. „Et non
fuit qui insultaret populo isti, nisi quando recessit a cultu Domini Dei sui.“ (ebd.)
Ist es Eitelkeit, Orden zu tragen?
Pius XI.:
Auszeichnungen für Tapferkeit tragen maßgeblich dazu bei, in den Herzen den
Wunsch nach bedeutenden Taten zu wecken, denn sie würdigen bedeutende Männer,
die sich das Lob der Kirche oder der Gesellschaft verdient haben, und führen so
andere durch ihr Beispiel dazu, demselben Weg zu Ruhm und Ehre zu folgen.
In dieser
weisen Absicht umgaben die römischen Päpste, unsere Vorgänger, die Ritterorden mit
besonderer Liebe, als Anreize für Ruhm.
(Brief
über die Päpstlichen Ritterorden, 7. November 1905).
Religiös zu sein, ist das Hauptziel
von Arbeitervereinigungen
Leo XIII.: Das
religiöse Element muß dem Verein zu einer Grundlage seiner Einrichtungen
werden. Die Religiosität der Mitglieder soll das wichtigste Ziel sein, und
darum muß der christliche Glaube die ganze Organisation durchdringen.
Andernfalls würde der Verein in Bälde sein ursprüngliches Gepräge einbüßen; er
würde nicht viel besser sein als jene Bünde, die auf die Religion keine
Rücksicht zu nehmen pflegen. Was nützt es aber dem Arbeiter, für seine irdische
Wohlfahrt noch soviel Vorteile vom Verein zu gewinnen, wenn aus Mangel an
geistiger Nahrung seine Seele in Gefahr kommt?
(Enzyklika
Rerum Novarum, 16. Mai 1891).
Der Schrecken des Leidens ist
tödlich.
Leo XIII.:
Ein zweites, äußerst tödliches Übel, das wir nie genug beklagen können, weil es
sich Tag für Tag zum großen Schaden der Seelen ausbreitet, besteht in der
bewussten Absicht, dem Schmerz zu entfliehen und alle Mittel einzusetzen, um
Leiden zu vermeiden und Widrigkeiten abzuwehren.
Für die
große Mehrheit der Menschen besteht der Lohn der Tugend, der Pflichttreue, der
beständigen Arbeit und der Überwindung von Hindernissen nicht mehr, wie es sein
sollte, in Frieden und Seelenfreiheit; was sie als höchste Vollkommenheit
anstreben, ist ein chimärischer Gesellschaftszustand, in dem es nichts zu
ertragen gäbe und alle irdischen Freuden gleichzeitig genossen werden könnten.
(Enzyklika Laetitiae Sanctae,
8.9.1893).
Aus
dem portugiesischen von „Verba tua manet in aeternum“, Catolicismo Nr. 1,
Januar 1951.
Die deutsche Fassung
dieses Artikels ist erstmals erschienen in
http.www.r-cr.blogspot.com
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