Freitag, 8. August 2025

VERBA TUA MANET IN AETERNUM

 

Weder Zurückhaltung noch Milderung

Benedikt XV.: Dahin wirken, dass Jesus Christus unter den Menschen mehr und mehr bekannt sei, und zwar dank einer Kenntnis, die nicht nur auf den Glauben, sondern auf das Leben abzielte, das ist es, wofür er die ganze Kraft seines Apostelherzens einsetzte. Deshalb handelte er von allen Glaubenswahrheiten und Sittengeboten Christi, selbst von den anspruchsvolleren; und zwar sprach er ohne die geringste Zurückhaltung und Abschwächung von der Demut, der Selbstverleugnung, der Keuschheit, der Geringschätzung irdischer Güter, vom Gehorsam, von der Nachsicht gegenüber den Feinden und von ähnlichen Gegenständen. Und er scheute sich auch nicht, offen auszusprechen, dass man zwischen Gott und Belial seinen Dienstherrn wählen müsse, und dass es unmöglich sei, beiden zu dienen; dass alle nach dem Tod ein strenges Gericht zu erwarten haben; dass es bei Gott keine Abfindung gibt; dass entweder das ewige Leben in Aussicht stehe für jene, die das ganze Gesetz beobachten, oder die ewige Verdammung zu gewärtigen sei, wenn man aus Nachgiebigkeit gegenüber den Leidenschaften die Pflicht vernachlässige. Und niemals glaubte „der Prediger der Wahrheit“ Gegenstände dieser Art übergehen zu müssen, weil sie angesichts des damaligen Sittenzerfalls seinen Zuhörern allzu hart erscheinen konnten.

(Enzyklika „Humani Generis“ über die Verkündigung des Wortes Gottes, 15. Juni 1917).

 

Nicht die Armen gegen die Reichen aufhetzen

Pius XI.: Seht, wie schlecht diejenigen wären, die zwar vorgaben, ihre Lebensbedingungen zu verbessern, sich aber um das Wohl der Arbeiter kümmerten, wenn sie nur beim Erwerb zerbrechlicher und verderblicher Güter mithalfen, es aber versäumten, sie über ihre Pflichten im Lichte der Grundsätze der christlichen Lehre aufzuklären. Und wenn sie sogar so weit gingen, ihre Feindseligkeit gegen die Reichen noch weiter anzufachen, indem sie sich jenen bitteren und gewalttätigen Deklamationen hingaben, mit denen unsere Gegner die Massen zur Aufwiegelung der Gesellschaft aufstacheln.

(Brief „Soliti Nos“ an den Bischof von Bergamo, 11. März 1920).

 

Die Feinde Frankreichs sind die Feinde Gottes

Pius X.: Zur Ehre Frankreichs möchte ich hinzufügen, was Papst Gregor IX. an König Ludwig den Heiligen schrieb: „Gott, dem die himmlischen Legionen gehorchen, hat auf Erden je nach der Vielfalt der Sprachen und Klimazonen verschiedene Königreiche errichtet und zahlreichen Regierungen besondere Missionen zur Erfüllung seiner Pläne übertragen. Und wie er einst den Stamm Juda den anderen Söhnen Jakobs vorzog und ihm besondere Segnungen verlieh, so erwählte er Frankreich vor allen anderen Nationen der Erde zum Schutz des katholischen Glaubens und zur Verteidigung der Religionsfreiheit. Aus diesem Grund, fährt der Pontifex fort, ist Frankreich das Reich Gottes selbst; die Feinde Frankreichs sind die Feinde Christi. Aus diesem Grund liebt Gott Frankreich, weil er die Kirche liebt, die die Jahrhunderte überdauert und Legionen für die Ewigkeit rekrutiert.“

(Ansprache vom 18. Dezember 1908 anlässlich der Seligsprechung von Jeanne d’Arc und anderen französischen Ehrwürdigen).

 

Wovon die Größe Frankreichs abhängt

Pius X.: Ihr werdet euren Landsleuten (den Franzosen) sagen, dass sie, wenn sie Frankreich lieben, Gott, den Glauben und die Kirche lieben müssen, die ihnen allen eine zärtliche Mutter ist, wie sie es für eure Väter war. Ihr werdet ihnen sagen, dass sie die Testamente des Heiligen Remigius, Karls des Großen und des Heiligen Ludwig hüten sollen – Testamente, die in den Worten zusammengefasst sind, die die Heldin von Orléans (die Heilige Johanna von Orléans) so oft wiederholte: „Lang lebe Christus, König der Franken.“

Nur durch diesen Titel ist Frankreich groß unter den Völkern: Unter dieser Voraussetzung wird Gott es beschützen und es frei und ruhmreich machen; unter dieser Voraussetzung kann auf es angewendet werden, was in den Heiligen Büchern über Israel gesagt wird: „Niemals wurde jemand gefunden, der dieses Volk beleidigte, außer als er sich von Gott abwandte. „Et non fuit qui insultaret populo isti, nisi quando recessit a cultu Domini Dei sui.“ (ebd.)

 

Ist es Eitelkeit, Orden zu tragen?

Pius XI.: Auszeichnungen für Tapferkeit tragen maßgeblich dazu bei, in den Herzen den Wunsch nach bedeutenden Taten zu wecken, denn sie würdigen bedeutende Männer, die sich das Lob der Kirche oder der Gesellschaft verdient haben, und führen so andere durch ihr Beispiel dazu, demselben Weg zu Ruhm und Ehre zu folgen.

In dieser weisen Absicht umgaben die römischen Päpste, unsere Vorgänger, die Ritterorden mit besonderer Liebe, als Anreize für Ruhm.

(Brief über die Päpstlichen Ritterorden, 7. November 1905).

 

Religiös zu sein, ist das Hauptziel von Arbeitervereinigungen

Leo XIII.: Das religiöse Element muß dem Verein zu einer Grundlage seiner Einrichtungen werden. Die Religiosität der Mitglieder soll das wichtigste Ziel sein, und darum muß der christliche Glaube die ganze Organisation durchdringen. Andernfalls würde der Verein in Bälde sein ursprüngliches Gepräge einbüßen; er würde nicht viel besser sein als jene Bünde, die auf die Religion keine Rücksicht zu nehmen pflegen. Was nützt es aber dem Arbeiter, für seine irdische Wohlfahrt noch soviel Vorteile vom Verein zu gewinnen, wenn aus Mangel an geistiger Nahrung seine Seele in Gefahr kommt?

(Enzyklika Rerum Novarum, 16. Mai 1891).

 

Der Schrecken des Leidens ist tödlich.

Leo XIII.: Ein zweites, äußerst tödliches Übel, das wir nie genug beklagen können, weil es sich Tag für Tag zum großen Schaden der Seelen ausbreitet, besteht in der bewussten Absicht, dem Schmerz zu entfliehen und alle Mittel einzusetzen, um Leiden zu vermeiden und Widrigkeiten abzuwehren.

Für die große Mehrheit der Menschen besteht der Lohn der Tugend, der Pflichttreue, der beständigen Arbeit und der Überwindung von Hindernissen nicht mehr, wie es sein sollte, in Frieden und Seelenfreiheit; was sie als höchste Vollkommenheit anstreben, ist ein chimärischer Gesellschaftszustand, in dem es nichts zu ertragen gäbe und alle irdischen Freuden gleichzeitig genossen werden könnten. (Enzyklika Laetitiae Sanctae, 8.9.1893).

 

 

 

Aus dem portugiesischen von „Verba tua manet in aeternum“, Catolicismo Nr. 1, Januar 1951.

Die deutsche Fassung dieses Artikels ist erstmals erschienen in
http.www.r-cr.blogspot.com

© Veröffentlichung dieser deutschen Fassung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.

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