Samstag, 25. Juli 2020

Das Geläut der Kirchenglocken



Die Gefühle, die das Geläut unserer Kirchen früher hervorriefen, Gefühle, die umso schöner waren, weil sie das Andenken an den Himmel darein mischten. Wären die Glocken an jedem anderen Denkmal als an den Kirchen angebracht, so hätten sie ihre moralische Übereinstimmung mit unseren Herzen verloren. Aber so war es Gott selber, der dem Siegesengel befahl, Schwengel zu schwingen, die unsere Triumphe verkündigten, oder dem Todesengel das Scheiden der Seele einzuläuten, die gerade zum Ihm zurückkehrte. So stand durch tausend geheime Stimmen eine christliche Gesellschaft mit der Gottheit in Verbindung, und ihre Einrichtungen und Gebräuche verloren sich geheimnisvoll in der Quelle alles Geheimnisses.

Quelle: Aus dem Herz-Jesu-Kalender der Fédération pro Europa Christiana - FPEC - Frankreich, Oktober 2016

Textquelle Deutsch: François-René de Chateaubriand, „Geist des Christentums oder die Schönheiten der christlichen Religion“. Morus Verlag, Berlin 2004. S. 505.

© Nachdruck ist mit Quellenangabe gestattet.

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