Mittwoch, 2. September 2020

Die erste Pflicht der Nächstenliebe besteht darin, Unwissende zu lehren


Eine falsche Vorstellung von Brüderlichkeit basiert auf gemeinsamen Interessen der Menschheit, über allen Philosophien und allen Religionen hinweg, die für alle Menschen die gleiche Toleranz übt mit all ihrem intellektuellen, moralischen, physischen und irdischen Elend.

Jesus übergibt die Schlüssel des Himmels dem hl. Petrus
Jesus übergibt die Schlüssel
des Himmels dem hl. Petrus

Vergessene Wahrheiten

In Anbetracht der modernen Vorstellung, dass wahre Nächstenliebe eine bedingungslose Toleranz gegenüber den Fehlern anderer voraussetzt oder immer versucht, vor allem die gemeinsamen Interessen zu befriedigen, wiederholen wir die Worte des Heiligen Pius X., eines Papstes, der während seines Pontifikats eifrig suchte gegen die Unterwanderung des Modernismus zu kämpfen, den er als „Synthese aller Häresien“ bezeichnete.


„Genauso steht es um den Begriff der Brüderlichkeit, die sie in der Liebe zu den gemeinsamen Interessen begründen oder, über alle Weltanschauungen und alle Religionen hinweg, einfach im Begriff der Humanität, wobei sie mit gleicher Liebe und gleicher Toleranz alle Menschen mit allen ihren Nöten umfassen, den geistigen und moralischen ebenso, wie den körperlichen und irdischen. Die katholische Lehre zeigt uns aber, dass die erste Pflicht der Nächstenliebe nicht in der Toleranz gegenüber irrigen Überzeugungen, so aufrichtig dieselben auch sein mögen, besteht; auch nicht in der theoretischen oder praktischen Indifferenz gegenüber dem Irrtum und dem Laster, wohin wir unsere Brüder gestürzt sehen: sondern sie besteht in dem Eifer, sie geistig und moralisch zu bessern, nicht weniger, als in der Sorge für ihr materielles Wohlergehen.

Die gleiche katholische Lehre zeigt uns auch, dass die Quelle der Nächstenliebe sich in der Liebe zu Gott befindet, dem gemeinsamen Vater und gemeinsamen Ziel der ganzen Menschheitsfamilie; und in der Liebe zu Jesus Christus, dessen Glieder wir in einer Weise sind, dass die Hilfe für einen Unglücklichen eine Jesus Christus selbst erwiesene Wohltat ist. Jede andere Liebe ist eine Illusion oder ein unfruchtbares, vergängliches Gefühl. Die menschliche Erfahrung beweist es wahrlich, dass in den heidnischen und laizistischen Gesellschaften aller Zeiten unter gewissen Umständen die Rücksicht auf die allgemeinen Interessen oder auf die gleiche Menschennatur sehr wenig Gewicht hat gegenüber den Leidenschaften und Begierden des Herzens.

Nein, Ehrwürdige Brüder, es gibt keine wahre Brüderlichkeit außerhalb der christlichen Liebe, die aus Liebe zu Gott und Seinem Sohn Jesus Christus, unserem Erlöser, alle Menschen umfasst: um allen beizustehen und alle zum selben Glauben und zum selben Glück des Himmels zu führen. Wenn die Demokratie die Brüderlichkeit von der derart verstandenen christlichen Liebe trennt, so bedeutet sie keinen Fortschritt, sondern schafft einen unheilvollen Rückgang der Zivilisation. Denn wenn man, wie Wir es aus ganzer Seele wünschen, zum größtmöglichen Wohlergehen der Gesellschaft und jedes einzelnen ihrer Glieder durch die Brüderlichkeit oder, wie man auch sagt, durch eine allgemeine Solidarität gelangen will, dann bedarf es der Einheit der Geister in der Wahrheit, der Einheit der Willensrichtungen in der Moral, der Einheit der Herzen in der Liebe zu Gott und zu Seinem Sohn, Jesus Christus. - Jedoch: diese Einheit ist nur zu verwirklichen durch die katholische Liebe, welche demzufolge allein die Völker im Gang des Fortschritts zum Ideal der Zivilisation führen kann.“

(Aus der Enzyklika „Notre Charge Apostolique“ vom hl. Papst Pius X. am 25. August 1910. Deutsch in Kathpedia. Dieser Text ist keine offizielle Übersetzung. Nur die Texte auf der Vatikanseite können als offiziell angesehen werden)

 

Aus dem Spanischen (nur die Einführung) mit Hilfe von Google Übersetzer in

https://www.cruzada.co/

Gesichtet am 01.09.2020

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