Sonntag, 15. Mai 2016

Pfingsten




Das gotische Bild zeigt das Pfingstereignis. Die Architektur, ist zwar noch schematisch, sie besitzt aber schon Perspektive. Beim umlaufenden Fries sieht man Schatten. Der Hintergrund, noch nichr naturalistisch, ist fast einheitlich golden gemalt. Der Maler will so den Einbruch des Göttlichen in diese Welt zeigen. Das Blau, aus dem die Heilige-Geist-Farbe kommt, symbolisiert 
den göttlichen Himmel.
Bei der Anordnung der Personen erkennt man einen streng symmetrischen Aufbau: Links neben Maria sitzen die Apostel mit Matthäus, identifizierbar am Evangelienbuch. Die Apostel neben Maria haben ihr die Köpfe zugewandt, schauen aber aus dem Bild heraus. Im Vordergrund sitzen die wichtigsten Apostel wie Maria und sind ganzfigurig zu sehen. Sie greifen je eine Farbe des  Gewandes von Maria auf: Petrus das Blau (Zeichen der Treue) von Mariens Kleid und Johannes das Rot (Zeichen der Liebe) von Mariens Mantel. Die enge Beziehung zwischen Maria und Johannes zeigt sich hier auch an der fast identischen Kopf- und Handhaltung beider. Die Apostel unterscheiden sich durch individuelle Gesichtszüge und durch ihre Bewegungen. Maria nimmt eine geschwungene Körperhaltung ein. So wird man dieses Bild in das 13. Jahrhundert datieren dürfen. AE

(Titelbild DER FELS Juni 2014)
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HubertGindert@der-fels.de
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