Sonntag, 22. März 2015

Kardinal Clemens August Graf von Galen


Geboren 16. März 1878 Burg Dinklage, Niedersachsen
Gestorben: 22. März 1946 in Münster, Nordrhein-Westfalen

Als „Löwe von Münster“, als unermüdlicher Kämpfer gegen den Nationalsozialismus ging Clemens August Graf von Galen, Kardinal und Bischof von Münster, in die Geschichte ein. „Ein Gigant an Körpergröße, aber nicht nur darin“, so hatte 1938 Papst Pius XI. den großgewachsenen Kirchenmann genannt, und der Historiker Rudolf Morsey Charakterisierte den Grafen aus dem Oldenburgischen Münsterland so: „Die große Gestalt dieses westfälischen Kirchenfürsten bleibt ein Lichtblick in der Zeit deutscher Finsternis . . . Er hat unter Einsatz seines Lebens die Vergewaltigung des Rechts und des Gewissens bekämpft und dadurch die Ehre des deutschen Volkes gewahrt. “Clemens August Graf von Galen hatte am 16. März 1878 als elftes von dreizehn Kindern des Grafen Ferdinand Heribert von Galen und seiner Frau Elisabeth, geborene Reichsgräfin von Spee, auf der Wasserburg Dinklage bei Vechta das Licht der Welt erblickt. Nach seine Schulzeit begann Galen zusammen mir seinem Bruder Franz in Fribourg in der Schweiz 1897 ein Studium der Literatur, der Geschichte und der Philosophie, entschied sich aber schon 1898 nach einer Romfahrt und einer Privataudienz bei Papst Leo XIII. für den Priesterberuf.
Am 28. Mai 1904 empfing Galen im Dom von Münster die Priesterweihe, zwei Jahre war dann Domvikar. 1906 ging der junge Geistliche als Kaplan an die Matthias-Kirche in Berlin-Schönberg, 1912 wurde er Kurat in der Berliner Gemeinde St. Clemens. Von 1919 bis 1929 war Galen dann Pfarrer in der ihm von früher gut bekannten Pfarrei St. Matthias. Danach rief man ihn als Pfarrer der Stadt- und Marktkirsche St. Lamberti nach Münster zurück. Nach 27 Jahren Seelsorgearbeit wurde Clemens August von Galen schließlich in dem Schicksalsschweren Jahr 1933 zum Bischof von Münster ernannt. In der Folge wurde der adlige Bischof zum unerbittlichen Gegner des Nationalsozialismus. Seine veröffentlichen Schriften und seine mutigen Predigten sorgten für großes Aufsehen und gingen in die Geschichte ein. Ohne Rücksicht auf sein eigenes Schicksal verurteilte Galen unter anderem den Klostersturm und die Euthanasie in den Heilanstalten. Die drei Predigten, die der Kirchenmann hierzu im Juli und im August 1941 hielt, wurden nach Kriegsende weltbekannt. Immer sprach sich Galen auch für eine deutlichere Haltung der deutschen Bischöfe gegen die Nationalsozialisten aus. Die ihm ständig drohende Anklage wegen Hochverrates hätte für den Bischof das sichere Todesurteil bedeutet. Nach Kriegsende wehrte sich Galen ebenfalls vehement gegen Übergriffe der Besatzungsmacht.
Die neuernannten Kardinäle Frings, 
von Galen und Preysing (von links) 
in einer amerikanischen Militärmaschine. 
Alle drei hatten am 21. Februar 1946 
in St. Peter in Rom von Papst Pius XII.
die Kardinalsinsignien erhalten.
Schicksalsreiche Wochen dann Ende 1945, Anfang 1946. Am 23. Dezember 1945 teilte Papst Pius XII. mit, dass Bischof von Galen zum Kardinal ernannt werde. Am 21. Februar 1946 erhielt Galen in Rom Kardinalsinsignien, Konstantin Prinz von Bayern, der bei der feierlichen Zeremonie im Petersdom anwesend war, beschrieb später in einem Buch, wie die Menge von 20.000 Menschen beim Anblick des neuen Kardinals Galen plötzlich aufschrie und jubelte: „Il Conte Galen! Il Conte Galen!“ Amerikaner, die zur Feier „ihres“ neuen Kardinals Spellmann gekommen waren, meinten zu diesen Szenen, auf Galen eingehend: „He was the Star“.
Nach einem triumphalen Empfang in Münster und einer riesigen Feier am 16. März 1946 über den Trümmern des Domes dann das Entsetzen: Sechs Tage später, am 22. März 1946, starb Kardinal Clemens August von Galen an einem Blinddarmdurchbruch. 
Kardinal Graf Galen auf dem Totenbett,
nur wenige Tage nach seinem Empfang in Münster
Am 28. März 1946 wurde der bis heute Unvergessene in der Kriegszerstörten Liudger-Kapelle im Paulusdom zu Münster beigesetzt.
Im Oktober 1956 eröffnete man den Seligsprechungsprozess.
  

Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag

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