Dienstag, 22. November 2011

Eine mächtige Waffe gegen die modernen Häresien

Wenn hingegen die Menschen gläubig bekennen, dass Maria die Jungfrau im ersten Augenblick ihrer Empfängnis von aller Sündenmakel frei geblieben ist, so bedeutet das ebensoviel, wie die Erbsünde, die Erlösung durch Christus, das Evangelium, die Kirche und selbst das Gesetz des Leidens zugeben und annehmen. Dann ist aber auch dem Rationalismus und dem Materialismus jeder Grund entzogen, und die christliche Weltanschauung darf rühmend für sich in Anspruch nehmen, die Wahrheit verteidigt und geschützt zu haben.
Die Glaubensfeinde verfügen indessen über noch andere Mittel, um namentlich heutzutage den Glauben in den Herzen zu Grunde zu richten. Man kündigt nämlich der Autorität der Kirche wie schließlich überhaupt auch jeder menschlichen Autorität Ehrfurcht und Gehorsam auf und verleitet auch die Mitmenschen dazu. Hier stehen wir vor der Keimzelle des Anarchismus, dieser verabscheuungswürdigen Pest, wie sie verhängnisvoller für die natürliche und übernatürliche Ordnung in der Menschenwelt nicht sein kann. Auch diese für die staatliche und kirchliche Ordnung so gefährliche Zeiterscheinung richtet sich im Grunde gegen den Glaubenssatz von der Unbefleckten Empfängnis der Gottesmutter; denn gerade diese Lehre verpflichtet uns, der Kirche nicht bloß über unseren Willen, sondern auch über unsern Verstand bestimmenden Einfluss einzuräumen. Und weil wir so auch unseren Verstand in Zucht nehmen, begrüßt das christliche Volk die Gottesmutter mit den Worten: „Ganz schön bist du, Maria, und die erbliche Makel ist nicht in dir“ (Grad. Miss. in festo Imm. Conc.). - So bewahrheitet sich auch der glorreiche Lobpreis, den die Kirche mit Recht der hehren Jungfrau spendet, "dass sie nämlich alle Irrlehren der Welt vernichtet hat".
(Aus der Enzyklika "Ad diem illum" von hl. Pius X., vom 2.2.1904)

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