Samstag, 24. April 2010

Abbild unvergänglicher Schönheit

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„Der christliche Glaube, der in den Männern und Frauen jener Jahrhunderte (des Mittelalters) tief verwurzelt war, brachte nicht nur Meisterwerke der theologischen Literatur, des Denkens und des Glaubens hervor. Er inspirierte auch eine der erhabensten künstlerischen Schöpfungen der Weltkultur: die Kathedralen, ein wahrer Ruhm des christlichen Mittelalters. Tatsächlicherlebte man in Europa ab dem Anfang des 11. Jahrhunderts ungefähr drei Jahrhunderte lang einen außerordentlichen künstlerischen Eifer...

Die gotische Kathedrale wollte ... in ihren architektonischen Linien die Sehnsucht der Seelen nach Gott umsetzen... Die Fenster wurden zu großen hellen Bildern, die sich sehr gut dazu eigneten, das Volk im Glauben zu unterweisen. Auf ihnen wurden – Szene für Szene – das Leben eines Heiligen, ein Gleichnis oder andere biblische Ereignisse erzählt. Von den bemalten Fenstern ergoss sich eine Lichtflut über die Gläubigen, um ihnen die Heilsgeschichte zu erzählen und sie in diese Geschichte miteinzubeziehen... Die gotische Skulptur hat aus den Kathedralen eine ,Bibel aus Stein‘ gemacht...
Was ist die Schönheit, die Schriftsteller, Dichter, Musiker und Künstler betrachten und in ihre Sprache umsetzen, wenn nicht der Widerschein des Glanzes des ewigen Wortes, das Fleich geworden ist? ... Der Herr helfe uns, den Weg der Schönheit als einen der vielleicht anziehendsten und faszinierendsten Wege wiederzuentdecken, um Gott zu begegenen und ihn zu lieben.“

Papst Benedikt XVI. in Generalaudienz am 18.11.2009
in FMG-Information 99 - April 2010

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